Ausnahmezustand im 2. Freien Training der Formel 1 in Japan. Durch die Absage des Samstags wegen Taifun 'Hagibis' diente die zweite Session am Freitag als provisorisches Qualifying für das Rennen, sollte die Austragung des Zeittrainings am Sonntagmorgen nicht möglich sein. Mercedes hatte Ferrari und Red Bull wie schon im FP1 im Griff. Valtteri Bottas sicherte sich vor Lewis Hamilton und Max Verstappen die provisorische Pole Position. Charles Leclerc und Sebastian Vettel folgten auf den Rängen vier und fünf.

Das Ergebnis: Aufgrund des drohenden Regens ließen die ersten Qualifying-Runs nicht lange auf sich warten. Die meisten Piloten fuhren ihre schnellste Runde auf dem zweiten Versuch mit Pirellis Soft-Reifen. Mit 1:27.785 Minuten war Bottas schlussendlich genau eine Zehntel schneller als Teamkollege Hamilton. Damit war das Mercedes-Duo fast so schnell wie Hamiltons Pole-Zeit von 2018. Vor zwölf Monaten fuhr der Weltmeister 1:27.760 Minuten.

Mit knapp unter drei Zehnteln Rückstand hielt Verstappen zunächst als einziger Fahrer den Anschluss an die Silberpfeile. Der Niederländer fuhr seine persönliche Bestzeit ebenfalls im zweiten Run auf dem Soft-Compound. Ferrari schickte Leclerc und Vettel erst in den Schlussminuten ein weiteres Mal mit dem Soft-Reifen auf die Strecke.

Leclerc reihte sich mit dreieinhalb Zehnteln Rückstand auf die Bestzeit als Vierter ein, Vettel verlor als Fünfter knapp anderthalb Zehntel auf den Teamkollegen. Sechster wurde Red-Bull-Pilot Alexander Albon. Der Thailänder hielt mit nur zwei Hundertsteln Rückstand auf Vettel den Anschluss an die Spitzengruppe.

Best of the Rest war einmal mehr Carlos Sainz im McLaren. Der Spanier lag jedoch bereits über eine Sekunde hinter der Spitze. Sergio Perez, Pierre Gasly und Lando Norris komplettierten die Top-10.

Die Zwischenfälle: Die erhöhte Schlagzahl mit Rennsimulationen und mehreren Qualifying-Runs sorgte im FP2 für deutlich mehr Action als es an einem gewöhnlichen Freitag üblich wäre. Dennoch hatten die 20 Piloten auf der fordernden Achterbahn von Suzuka bis auf wenige Ausnahmen alles unter Kontrolle.

Den größten Fauxpas leistete sich Bottas, der sich am Ausgang der letzten Schikane drehte. Der Finne befand sich auf der Outlap für seinen ersten Qualifying-Run auf dem Soft-Reifen, als er beim Herausbeschleunigen auf die Start- und Zielgerade die Traktion verlor. Der Mercedes-Pilot konnte einen Einschlag verhindern, vermasselte aber nicht nur sich selbst sondern auch dem hinter ihm folgenden Hamilton die schnelle Runde.

Kurz vor Ende der Session wurde es zwischen Ricciardo und Magnussen richtig eng. Der Däne befand sich auf einer Rennsimulation, als er sich in der letzten Schikane verbremste. Ricciardo, auf einem Qualifying-Run, zog am Ausgang außen neben den Haas-Piloten, der den Australier aber offenbar nicht gesehen hatte. Im letzten Moment verhinderten beide die Kollision.

Das Wetter: Wie schon im FP1 hingen auch am Nachmittag dunkle Wolken über dem Suzuka Circuit. Die Regenwahrscheinlichkeit von 40 Prozent blieb jedoch nur eine leere Drohung vom Wettergott. Bei 28 Grad Celsius Außen- und 32 Grad Celsius Streckentemperatur blieb es die gesamte Session über trocken.