Diese Mitteilung der Scuderia Ferrari war eine ziemlich ungewöhnliche. Am Dienstagabend - zwei Tage nach dem viel diskutierten Stallorder-Drama um Sebastian Vettel und Charles Leclerc beim Russland GP - lieferte das Formel-1-Team in einem Siebenzeiler auf seiner Teamwebsite Informationen mit Interpretationsspielraum.

"Sebastian Vettel verbrachte den heutigen Tag in Maranello, um sich im Simulator auf den Japan Grand Prix, der am Sonntag, 13. Oktober stattfindet, vorzubereiten", heißt dort zunächst im ersten Absatz. So weit, so gut, so gewöhnlich. Ungewöhnlich jedoch ist, dies die Welt wissen zu lassen.

Vettels Teamorder-Verweigerung: Hat er sich entschuldigt?

Und so rückt der zweite Absatz in den Fokus, überschrieben mit 'Busy day'. Ein stressiger Tag also für Sebastian Vettel. Vor allem weil vor der Arbeit im Simulator ein offenbar noch wichtigerer Punkt auf der Tagesordnung stand. "Sebastian startete mit einem positiven und konstruktiven Meeting mit Teamchef Mattia Binotto in den Tag, ehe er zu den Ingenieuren stieß", heißt dort weiter.

Im Rückblick auf das Geschehen in Sotschi - Vettel verweigerte zu Rennbeginn einen eigentlich abgesprochen Rücktausch der Position mit Charles Leclerc - ein Satz, der jede Menge Interpretationsspielraum lässt. Nach einem klärenden Gespräch klingt das allemal. Hat sich Vettel dabei entschuldigt? Haben Binotto und Vettel ausgemacht, wie es in Zukunft weitergehen soll? Fragen, die an Medien-Donnerstag in Suzuka sicherlich gestellt werden.

Schlägt Vettel auf seiner Lieblingsstrecke zurück?

Sportlich für Japan gerüstet sein sollte Vettel nun jedenfalls. Den SF90 habe Vetel im Simulator bei verschiedensten Streckenbedingungen getestet, lässt Ferrari wissen. Suzuka ist ohnehin die erklärte Lieblingsstrecke Sebastian Vettels. Viermal konnte er dort bereits gewinnen.

Der ideale Ort also, um im Kampf mit Charles Leclerc um die Vormachtstellung im Team endlich zurückzuschlagen. Allerdings verfügt Vettel auch in Singapur über eine ähnlich starke Bilanz - dennoch war Leclerc über das ganze Wochenende gesehen der schnellere Ferrari-Pilot. Insgesamt verlor Vettel inzwischen gleich neunmal in Folge das Qualifying-Duell.

Vettel schon am Montag in Italien: Kart-Testfahrten!

Schon am Vortrag hatte sich Sebastian Vettel in Italien gezeigt. Nicht in Maranello, sondern in Lonato auf der Kartstrecke des Tony Kart Racing Teams. Den ganzen Montag testete der vierfache Weltmeister das 401R.

Vettel und Tony Kart sind bereits seit Vettels eigenen Kartzeiten eng mit einander verbunden. So teste er nach seinem sieg in der Kart-EM 2001 auch Jahre später - 2008 und 2016 - schon für die Truppe aus Norditalien.