Lewis Hamilton hat Mercedes im 2. Freien Training der Formel 1 in Singapur die erste Bestzeit des Wochenendes gesichert. Der Weltmeister verwies Max Verstappen auf die zweite Position, der am Vormittag im Red Bull noch die schnellste Zeit markiert hatte. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel schloss das Training als Dritter ab.

Die Platzierungen: Hamilton umrundete den 5,063 Kilometer langen Marina Bay Circuit auf dem Soft-Reifen in 1:38.773 Minuten. Damit unterbot er die Verstappen-Bestzeit aus dem FP1 um satte anderthalb Sekunden. Der Niederländer musste sich am Nachmittag bei seinem Run auf dem weichsten Reifen um knapp zwei Zehntelsekunden geschlagen geben.

Hinter dem Spitzenduo klaffte eine große Lücke auf Sebastian Vettel, der über acht Zehntel auf Hamiltons Bestzeit einbüßte. Anders als die Konkurrenz fuhren sowohl er als auch sein Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc ihre schnellsten Runden auf dem Soft-Reifen allerdings nicht beim ersten Versuch. Vettel musste seinen ersten Performance Run abbrechen, nachdem ihm Magnussen im Weg gestanden hatte.

Hinter dem viermaligen Weltmeister reihten sich Valtteri Bottas, Alexander Albon und Charles Leclerc ein. Das Trio verlor über eine Sekunde auf die Bestzeit und hatte gleichzeitig nur wenig Luft zu den schnellsten Piloten aus dem Mittelfeld. Carlos Sainz büßte im McLaren lediglich anderthalb Zehntel auf Leclerc ein.

Komplettiert wurden die Top-10 von Nico Hülkenberg, Lando Norris und Pierre Gasly. Das Schlusslicht bildete Robert Kubica, der im Williams fast eine Sekunde auf Teamkollege George Russell verlor. Der Brite schob sich als 18. nicht nur vor den Polen, sondern auch vor Haas-Pilot Magnussen.

Die Zwischenfälle: Wie schon im ersten Training forderte der Kurs Singapur auch in der ersten Session bei Nacht seinen Tribut. Zunächst verbremste sich Rookie Alexander Albon bei der Anfahrt auf Turn 10 und zerstörte sich die Nase seines Red Bulls. Der Thailänder schaffte es nach dem Zwischenfall aus eigener Kraft zurück an die Box und nahm sein Training nach einem Tausch der Frontpartier wieder auf.

Stroll touchierte am Ausgang der vorletzten Kurve leicht die Mauer, kam jedoch ohne Schaden an seinem Racing Point davon. Kurz vor dem Ende der Session drehte sich Grosjean, nachdem er den Kerb in der zweiten Kurve zu hart überfahren hatte. Der Franzose schlug allerdings nicht an.

Darüber hinaus gab es die übliche Rush Hour. Leclerc lief in Kurve eins auf einen bummelnden Stroll auf und konnte seinen Ferrari gerade noch stoppen. Norris beklagte sich kurz vor Schluss über einen zu langsamen Sainz. Für eine etwas wildere Aktion sorgten hingegen Sergio Perez und Kevin Magnussen.

Beide wurden sich vor der letzten Kurve nicht einig. Der Mexikaner drückte den Dänen leicht gegen die Mauer, als dieser sich aus dem toten Winkel an ihm vorbeipressen wollte. Die Autos wurden dabei zwar nicht stark beschädigt, die Aktion landete jedoch zur Untersuchung bei der Rennleitung.

Das Wetter: Wie in Singapur üblich war es am Abend auch ohne Sonneneinstrahlung noch sehr warm. Die Lufttemperatur betrug 29 Grad Celsius, der Asphalt war mit 33 Grad allerdings fast zehn Grad kälter als im FP1. Die Luftfeuchtigkeit war mit 73 Prozent ganze 14 Prozent höher als zur Mittagszeit.