Nächste Fahrermarkt-Nachricht vor dem Singapur GP der Formel 1 2019. Nach der Vertragsverlängerung Romain Grosjeans bei Haas verkündet nun Williams das Gegenteil bei einem seiner Fahrer: Robert Kubica wird 2020 nicht mehr für den Traditionsrennstall aus Grove starten.

Das habe Kubica selbst entschieden, heißt es in eine Mitteilung des Teams. "Ich fühle, dass es an der Zeit ist, das nächste Kapitel meiner Karriere aufzuschlagen", wird der Pole zitiert.

Kubica plant neuen Karriereabschnitt

Kubica bestreitet bei Williams 2019 sein mit viel Vorlauf angegangenes F1-Cockback nach seinem schlimmen Rallye-Unfall. 2017 fuhr er erste Tests, 2018 wurde er Entwicklungs- und Ersatzfahrer bei Williams, ehe der Pole 2019 das Stammcockpit erhielt. Gegen seinen Teamkollegen, Rookie George Russell, hat Kubica jedoch klar das Nachsehen, liegt im Quali-Duell mit 0:14 zurück.

"Ich möchte dem Team für die vergangenen beiden Jahre danken. Und dafür, dass sie mir geholfen haben, mein Comeback in die Startaufstellung der Formel 1 möglich zu machen. Ich habe meine Zeit bei Williams genossen", sagt Kubica. "Es war auf jeden Fall der größte Erfolg meines Lebens, wieder zurückzukommen. Das alles mitzumachen und trotzdem wieder rennfahren zu können. Wieder Formel 1 zu fahren war das beste Ergebnis, das ich mir vorstellen konnte."

Wer wird neuer Teamkollege von George Russell?

"Robert war ein wichtiges Teammitglied in seinen beiden Rollen, erst als Reservefahrer, dann als einer unserer Einsatzfahrer 20219. Wir danken ihm für seine Mühen in herausfordernden Jahren bei uns und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft", sagt Teamchefin Claire Williams.

In Kürze möchte Williams nun sein Line-Up für 2020 veröffentlichen. George Russell steht bereits fest, als Favorit für die Kubica-Nachfolger gilt der aktuelle Ersatz- und F2-Pilot Nicholas Latifi. Der Kanadier fuhr bereits diverse Freitagstrainings im Williams.

Quo vadis Robert Kubica? DTM, Ersatzfahrer?

Wie es nun mit Robert Kubica weitergeht, ist die andere, noch spannendere Frage. Zuletzt ging das Gerücht, der Pole werde in der DTM bei Audi andocken. Dem erteilte Audis Motorsportchef Dieter Gass bei Motorsport-Magazin.com jedoch eine klare Absage: "Robert Kubica ist bei uns für ein Werkscockpit nicht im Gespräch."

Stattdessen könnte es Kubica allerdings auch weiter in der Formel 1 halten, etwa als Ersatz- und Simulatorfahrer bei Haas oder Racing Point. Zumindest berichtet das britische Portal racefans.net von entsprechenden Verbindungen. Demnach soll es zwischen Haas und Kubica-Lager bereits zu ersten, allerdings unbestätigten, Gesprächen gekommen sein.

Kubica-Sponsor will in Formel 1 bleiben

Im Fall Racing Point seien Teamvertreter Anfang dieser Woche im Hauptquartier von PKN Orlen gesichtet worden. Die polnische Firma aus der petrochemischen Industrie sponsert gegenwärtig Robert Kubica, das Logo ist etwa auch auf dem Williams zu sehen. Parallel zur Williams-Aussendung bestätigte Orlen nun bereits, den Sponsorenvertrag mit Williams ebenfalls zu beenden.

Dem Bericht zufolge soll Orlen nun mit einem anderen Player derselben Branche, Lotos, zusammenspannen wollen, um gemeinsam ein neues, Star genanntes, Produkt zu vermarkten. Und zwar in der Formel 1. Tatsächlich gab Orlen bereits bekannt, die Zusammenarbeit mit Kubica fortführen und seine Präsenz in der Formel 1 aufrecht erhalten zu wollen.