Zumindest bei Haas dreht sich das Formel-1-Fahrerkarussell langsamer als angenommen. Wie das Team am Donnerstagnachmittag in Singapur verkündete, wird Romain Grosjean auch in der Saison 2020 für die US-Amerikaner an den Start gehen.

Weil Esteban Ocon in der kommenden Saison Nico Hülkenberg bei Renault ersetzen wird, stand der Deutsche eigentlich ganz oben auf der Wunschliste von Haas Teamchef Günther Steiner. Da Kevin Magnussen bereits einen Vertrag für die nächste Saison hatte und Grosjean auch sportlich mit dem Dänen zu kämpfen hatte, stand der Franzose zur Diskussion.

"Ein Grundstein des Haas F1 Teams ist der Bedarf nach Erfahrung und mit Romain Grosjean und Kevin Magnussen werden wir 2020 eine Fahrerpaarung haben, die uns eine solide Plattform für unseren weiteren Wachstum bietet", erklärte Teamchef Günther Steiner die Entscheidung, mit Grosjean zu verlängern.

Grosjean fährt bereits seit der ersten Haas-Saison 2016 beim US-Rennstall, Kevin Magnussen stieß ein Jahr später hinzu. Neben den durchwachsenen Resultaten stand die Fahrerpaarung auch wegen einiger Zwischenfälle in der Kritik. Magnussen und Grosjean trafen sich schon mehrfach auf der Strecke und kosteten Haas aufgrund teaminterner Kämpfe und Kollisionen Punkte.

Hülkenberg muss um Formel-1-Zukunft zittern

Ein Argument, das oftmals gegen Nico Hülkenberg aufgeführt wurde, ist die Beziehung zu Kevin Magnussen. Der Emmericher stritt sich schon vor laufenden TV-Kameras mit dem Bad Boy der Formel 1. Hätte eine Fahrerpaarung mit ihrer Geschichte funktioniert? "Wir haben jetzt zwei Fahrer, die keine Vergangenheit miteinander haben und sie fahren sich gegenseitig ins Auto", entkräftete Steiner das Argument noch vor wenigen Rennen.

Nico Hülkenberg gehen damit langsam die Optionen aus. Lediglich Alfa und Williams haben offiziell noch ein Cockpit zu vergeben. Bei Williams steht George Russell bereits als erster Pilot fest, der Platz von Robert Kubica wird höchstwahrscheinlich frei. Ob sich Hülkenberg ein Comeback beim krisengebeutelten Williams überhaupt antun würde? Nicholas Latifi gilt aufgrund seiner Mitgift als Favorit auf den zweiten Williams-Sitz.

Somit wäre nur das Cockpit von Antonio Giovinazzi eine ernsthafte Alternative. Der Italiener kämpft derzeit bei Alfa um eine Verlängerung seiner Formel-1-Karriere. Kimi Räikkönen hatte Ende 2018 einen Zweijahresvertrag mit dem ehemaligen Sauber-Team geschlossen, der erst Ende 2020 ausläuft.

Hülkenberg 2020 zu Red Bull?

Die Chancen, dass Hülkenberg noch bei Red Bull unterkommt, sind eher gering. "Hülkenberg ist schwer vorstellbar", sagte Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Red Bull kennt Hülkenbergs aktuellen Teamkollegen Daniel Ricciardo aus den vergangenen Saisons bestens. Der Deutsche tut sich im teaminternen Duell gegen den Australier schwer - offenbar ein Grund gegen den Hulk.

Als wahrscheinlichste Option bei Red Bull darf deshalb eine interne Lösung gesehen werden. "Wir schauen schon extern, aber da drängt sich niemand auf, der eine signifikante Verbesserung wäre", bestätigt Marko. Seit dem Belgien GP fährt Alexander Albon an der Seite von Max Verstappen. Für 2020 sind aber auch Comebacks der aktuellen Toro-Rosso-Piloten Pierre Gasly und Daniil Kvyat denkbar.