Ferrari dominierte das 1. Freie Training zum Belgien GP 2019 auf dem Circuit de Spa-Francorchamps. Sebastian Vettel absolvierte die Ardennenachterbahn in 1:44,574 Minuten am schnellsten und ließ Teamkollege Charles Leclerc hinter sich. Red Bull schon deutlich abgeschlagen, Mercedes mit härteren Reifen und einigen Technik-Problemen.

Das Ergebnis: Außer den Mercedes-Piloten fuhren alle Fahrer ihre schnellsten Runden auf den Soft-Reifen. Lewis Hamilton und Valtteri Bottas begnügten sich noch mit Medium. Die Soft-Wertung dominierte Ferrari ganz klar.

Zwei Zehntelsekunden fehlten Charles Leclerc auf Teamkollege Sebastian Vettel, dahinter war der Abstand auf der längsten Strecke im Formel-1-Kalender gewaltig. Max Verstappen war auf Rang drei bereits gute neun Zehntelsekunden langsamer. Alexander Albon, in Spa erstmals im Red Bull unterwegs, war nur eine Zehntelsekunde langsamer als Verstappen.

Auf den Rängen fünf und sechs reihten sich die beiden Medium-besohlten Mercedes-Piloten ein. Valtteri Bottas fuhr mit 1,3 Sekunden Rückstand auf Rang fünf, Lewis Hamilton war eine Zehntelsekunde langsamer als der Finne.

Den Titel Best of the Rest sicherte sich Lance Stroll im Racing Point. Dahinter komplettierten Daniel Ricciardo, Sergio Perez und Carlos Sainz die Top-10. Nico Hülkenberg wurde Elfter. Kimi Räikkönen, der in Spa mit einer Zerrung im linken Bein fährt, hatte keine sichtlichen Probleme und landete auf Rang 13. Am Ende des Feldes gewann Freitags-Tester Nicholas Latifi den Williams-Zweikampf gegen Robert Kubica.

Die Zwischenfälle: Für die spektakulärste Szene sorgte Lance Stroll. Allerdings konnte der Racing-Point-Pilot nichts dafür. Am Ende der langen Kemmel-Geraden löste sich die Motorabdeckung und zersplitterte in zahlreiche kleine Karbon-Teile. Auf dem Weg zurück an die Box bekam die Konkurrenz einen guten Blick auf den neuen Mercedes-Motor. Stroll konnte nach kurzer Reparaturarbeit weitermachen. Die Trümmer konnten in einer kurzen VSC-Phase von der Strecke entfernt werden.

Lance Stroll fuhr mit zerstörter Motorabdeckung zurück an die Box, Foto: LAT Images
Lance Stroll fuhr mit zerstörter Motorabdeckung zurück an die Box, Foto: LAT Images

Bei Lewis Hamilton lief es zum Auftakt alles andere als rund. Zu Beginn des Trainings schlich der Weltmeister einen Großteil der Runde im ersten Gang über Strecke und beklagte sich über fehlende Leistung. Am Ende der Runde konnte er zumindest halbwegs im Renntempo zurück an die Box fahren. Ein fehlerhaftes Gaspedal stellte sich Ursache heraus.

Zurück auf der Strecke gab es das nächste Problem für Hamilton: Mercedes konnte keine Verbindung zur Telemetrie herstellen, weshalb er nach eine Runde schon wieder an die Box musste. Schließlich konnte auch dieses Problem gelöst werden und Hamilton konnte zumindest am Ende noch fleißig Runden drehen.

Sonst blieb das große Spektakel auf der Strecke noch aus. Lediglich in der langsamen La Source hatten die Piloten etwas zu kämpfen. Hamilton verbremste sich, Daniil Kvyat und Robert Kubica kamen mit der Leistung ihrer Motoren nicht klar und drehten sich am Ausgang.

Die Technik: Auf technischer Seite ging es im 1. Training rund. Gleich zu Beginn der Session waren zahlreiche Aero-Messgeräte und einige Flaschen Flow-viz-Farbe an den Autos. Die meisten Teams haben eine Aero-Konfiguration mit weniger Luftwiderstand im Gepäck, Racing Point kommt mit einem großen Upgrade, das eine komplett neue Nase beinhaltet.

Neuigkeiten gab es auch von der FIA: Ganze fünf Seite umfasste der Bericht über die neu eingesetzten Motorkomponenten. Mercedes setzte bei allen sechs Autos eine frische und überarbeitete Power Units ein, Honda bringt das Upgrade nur an den Autos von Alex Albon und Daniil Kvyat. Das Renault Werksteam setzt ebenfalls neue Motoren ein. Nur Ferrari verzichtet gänzlich auf frische Power.

Viele neue Motorkomponenten gehen auch mit Strafversetzungen einher. Alex Albon, Daniel Ricciardo, Nico Hülkenberg, Carlos Sainz, Lance Stroll und Daniil Kvyat müssen in der Startaufstellung nach hinten.