Die Formel 1 kommt mit großen Transfer-News aus der Sommerpause 2019 zurück. In Spa wurde am Donnerstag zuerst Valtteri Bottas' Vertrags-Verlängerung bei Mercedes verkündet, zwei Stunden später holte Renault dann Esteban Ocon als Teamkollege für Daniel Ricciardo an Bord. Der große Verlierer: Nico Hülkenberg, für ihn ist die Renault-Karriere nach drei Jahren vorbei.

Aber Hülkenberg hat woanders gute Chancen: Bei Haas steht er, der Formel-1-Mittelfeldveteran, hoch im Kurs. Denn dort hat nur Kevin Magnussen für 2020 bereits einen Vertrag. Romain Grosjeans Platz ist zu haben.

"Der Markt ist ganz einfach", sagt Steiner am Donnerstag in Belgien. "Es gibt zwei, drei Fahrer da draußen, die zu dem passen, was wir machen wollen." Haas sucht, so erklärt es Steiner, einen Fahrer, der in der Formel 1 Erfahrung hat. Nachdem Ocon vom Tisch ist, stehen noch zwei auf seiner Liste: Grosjean und Nico Hülkenberg.

Haas 2020: Steiner hat Hülkenberg auf der Liste

"Wie gesagt, die Dominosteine beginnen zu fallen", sagt Steiner am Donnerstag in Spa, kurz nachdem Mercedes Valtteri Bottas' Vertrag verlängert hat. Dann bestätigt er, dass Hülkenberg, Ocon und Grosjean die Kandidaten für den zweiten Haas-Platz neben Kevin Magnussen sind. Nur wenige Stunden später bestätigte Renault die Ocon-Verpflichtung.

Damit scheint das Duell um den Haas-Platz Hülkenberg gegen Grosjean zu lauten. "Wir sind fast durch", sagt Steiner. "Dauert nicht mehr lang, bis wir uns entschieden haben. Diese und nächste Woche werde ich ein bisschen Zeit mit Gene [Anm.: Gene Haas, Team-Besitzer] verbringen. So Spa, Monza herum, das ist immer unsere Zeit. Und dann entscheiden wir als Team, was wir machen."

Hülkenberg vs. Magnussen: Steiner sieht kein Hindernis

Die Paarung Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen würde allerdings Brisanz mit sich bringen. Die beiden sind keine Freunde, berühmt ist ihr Streit nach dem Ungarn-GP 2017. Als Hülkenberg Magnussen bezichtigte, "wieder einmal der unsportlichste Fahrer im Feld" zu sein, feuerte Magnussen mit dem mittlerweile ikonischen"suck my balls, mate" zurück.

Gerade Haas kann sich eine solche Brisanz nicht leisten. 2018 fällt die Paarung Magnussen und Grosjean durch immer wiederkehrende Kollisionen auf der Rennstrecke auf, und Steiner forderte wiederholt von beiden Fahrern, sich endlich zu benehmen. Bis zu einem Punkt, an dem er zuletzt Teamorder androhte.

Aber Steiner sieht in der Beziehung von Magnussen und Hülkenberg kein Problem: "Wir sind alle erwachsen, das ist ein Geschäft. Ihr habt sicher alle Kollegen, mit denen ihr nicht gerne arbeitet, und trotzdem arbeitet ihr mit ihnen."

"Das ist nichts, was unsere Entscheidung beeinflussen würde", legt sich Steiner dann fest. "Das ist ihr Problem, nicht unseres. Wenn es passieren sollte." Nachdem er davor schon scherzhaft kommentiert hatte: "Ich meine, wir fahren uns auch ohne Vorgeschichte ins Auto. Wir werden das schon schaffen."

Ob es passiert, das steht also noch in den Sternen. Der Kandidat Nico Hülkenberg meint nach dem Renault-Aus zunächst nur: "Was 2020 angeht, so bin ich zuversichtlich, dass ich eine gute Lösung finden werde. Momentan kann ich aber nichts verkünden."