Was für ein Ungarn-Qualifying für Formel-1-Pilot Charles Leclerc: Im Q1 war nach einem Unfall das nächste Qualifying-Debakel schon nah, am Ende landete der Monegasse sogar noch vor Ferrari-Teamkollege Sebastian Vettel.

Obwohl Leclerc im Q1 schon eine Zeit gefahren war, die locker für den Einzug in den nächsten Qualifikationsabschnitt reichte, wollte er sich noch einmal verbessern und flog bei diesem Versuch in der Zielkurve ab. Leclerc verlor das Heck seines Boliden und schlug rückwärts in die Streckenbegrenzung ein.

Der Einschlag war nicht ohne, erfolgte aber glücklicherweise direkt mit dem Heck. Der Heckflügel wurde dabei zwar beschädigt, die hintere Crashstruktur verhinderte aber einen größeren Schaden. Die Mechaniker konnten in der Pause nach Q1 und in den ersten Minuten von Q2 einen neuen Heckflügel installieren, so dass Leclerc wieder am Qualifying teilnehmen konnte.

Leclerc: Crash nicht entschuldbar

"Ich war nah dran, sehr dumm auszusehen. Ich hatte großes Glück, dass ich die Session noch beenden konnte", gestand Leclerc anschließend. "Das Team hat einen großartigen Job gemacht, das Auto so schnell wieder hinzubekommen. Ich habe mit dem Fehler heute nicht großartig ausgesehen. Es war der zweite Fehler im zweiten GP nacheinander. Der erste [Unfall beim Deutschland GP] war entschuldbar, dieser hier nicht", gab er sich gewohnt selbstkritisch.

"Ich werde sicherstellen, dass so etwas nicht noch einmal passiert", verspricht Leclerc. Doch trotz des Beinahe-Debakels qualifizierte er sich am Ende auf Rang vier und damit sogar um wenige Tausendstel vor Teamkollege Sebastian Vettel.

Und das, obwohl die Mechaniker in der kurzen Zeit nicht den ganzen Schaden beheben konnten. "Wir haben den Heckflügel gewechselt, aber es waren noch immer einige beschädigte Teile am Auto. Vielleicht hat Charles dabei auch etwas Vertrauen in der letzten Kurve verloren", glaubt Teamchef Mattia Binotto.

Ferrari im Rennen abgeschrieben

Leclerc widerspricht etwas: "Ich war nach meinem Fehler zunächst ein bisschen vorsichtiger im letzten Sektor. Aber ich glaube, das hat das Endresultat nicht beeinträchtig. Im Q2 bin ich Schritt für Schritt zurückgekommen. Mit der Runde im Q3 bin ich sehr glücklich. Auch ohne den Unfall hätte ich dort nicht mehr Zeit finden können."

Für das Rennen sieht er trotzdem schwarz. Schließlich fehlte Ferrari fast eine halbe Sekunde auf Pole, Lewis Hamilton auf Rang drei war auch schon drei Zehntelsekunden schneller. "Wir rutschen in den Kurven zu viel, dadurch zerstören wir die Reifen mehr als die Konkurrenz", erklärt Leclerc.