Red-Bull-Hammer im Qualifying der Formel 1 zum Ungarn GP 2019: Max Verstappen fuhr auf dem Hungaroring mit einem neuen Streckenrekord von 1:14.572 Minuten zum ersten Mal überhaupt in seiner F1-Karriere auf die Pole Position. Der Niederländer ist damit der 100. verschiedene Polesitter der F1-Geschichte.

"Unglaublich, die Pole hat mir noch gefehlt! Ich muss mich beim Team bedanken. Das Auto war im Qualifying top", freut sich Verstappen im ersten Interview. Zuvor hatte er den Boxenfunk bereits vor Freude zusammengeschrieen.

Bottas ringt Hamilton nieder, Krimi gegen Verstappen

Valtteri Bottas verpasste die Pole im finalen Showdown jedoch nur haarscharf. 0,018 Sekunden fehlten dem Finnen gerade einmal. Das reichte jedoch, um Lewis Hamilton zu schlagen. Der Brite wurde Dritter mit knapp zwei Zehnteln Rückstand.

Charles Leclerc landete mit fast einer halben Sekunde Rückstand im schnelleren Ferrari auf P4, haarscharf vor Sebastian Vettel. Pierre Gasly im zweiten Red Bull wurde Sechster, stramme neun Zehntel fehlten auf Verstappen.

Ferrari im Qualifying in Ungarn dritte Kraft: Leclerc vor Vettel

Nach dem ersten Schlagabtausch im finalen Q3 hatte Verstappen bereits geführt. In 1:14.958 Minuten sicherte sich der Niederländer die provisorische Pole Position für den Ungarn GP mit neuem Streckenrekord. Bottas (+0,178 Sek.) und Hamilton (+0,188 Sek.) folgten fast zeitgleich mit knapp zwei Zehnteln Rückstand.

Vettel lag mit knapp vier Zehntel Rückstand auf P4, aber knapp eine Zehntel vor Leclerc. Gasly war Sechster, knapp dran an Ferrari, doch fast sechs Zehntel hinter dem Teamkollegen. Die Top-Ten komplettierten die McLaren von Lando Norris und Carlos Sainz sowie Kimi Räikkönen (Alfa) und Romain Grosjean (Haas). An dieser Reihenfolge änderte sich auch im finalen Showdown nichts mehr.

Nico Hülkenberg qualifizierte sich in Ungarn auf P11.

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle: -
Top-5: Verstappen, Bottas, Hamilton, Leclerc, Vettel

Q2 in Ungarn: Hamilton haarscharf vor Verstappen, Ferrari dritte Kraft

Das war Q2: Zu Beginn der Session gleich einmal eine Entwarnung von Ferrari. Leclerc werde weitermachen, mit einem neuen Heckflügel. Das übrige Heck habe nur geringe Schäden erlitten. Mercedes eröffnete die 15 Q2-Minuten gleich einmal mit Medium-Reifen, Red Bull und Ferrari folgten mit der identen Strategie.

Das Ergebnis: schneller als Verstappen mit Soft in Q1! Und zwar gleich vier Fahrer, angeführt von Hamilton in 1:15.548 Minuten. Verstappen war nahezu zeitglich, Bottas fehlte gut eine, Leclerc zweieinhalb Zehntel. Vettel lag etwas mehr als drei zurück, Gasly hielt mit fast neun Zehnteln Rückstand nicht im Ansatz mit. Selbst Norris im McLaren war deutlich schneller, allerdings auf Soft.

Die Mercedes und Verstappen schossen sich am Ende noch einmal mit Soft für Q3 ein, beendeten ihre Runden jedoch nicht. Somit starten alle sechs Fahrer der drei Top-Teams im Rennen morgen auf Medium. Gasly erreichte die Top-10 als Neunter jedoch nur knapp. Neben Norris schoben sich auch noch Carlos Sainz und Romain Grosjean vor den Franzosen. Kimi Räikkönen macht als Zehnter auch noch den Q3-Einzug klar.

Nico Hülkenberg verpasste diesen um eine halbe Zehntel knapp. Alex Albon, Daniil Kvyat, Antonio Giovinazzi und Kevin Magnussen schieden ebenfalls aus.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle:-
ausgeschieden: Hülkenberg, Albon, Kvyat, Giovinazzi, Magnussen
Top-5: Hamilton, Verstappen, Bottas, Leclerc, Vettel

Q1 in Ungarn: Verstappen überragend, Leclerc crasht, Williams verpasst Wunder knapp

Das war Q1: Ferrari legte nach Hälfte der Session mit den ersten richtig schnellen Zeiten vor. Leclerc sicherte sich in 1:16.337 Minuten die vorläufige Bestzeit, Vettel fehlten nach einem kleinen Fehler in der letzten Kurve 0,244 Sekunden. Kurz darauf verpuffte der Mercedes-Konter doppelt. Bottas und Hamilton schoben sich zwar an Vettel vorbei, nicht aber an Leclerc.

Das alles half jedoch ohnehin nichts. Denn Verstappen unterbot als Letzter der sechs Top-Team-Fahrer alles drastisch, ging mit neuem Streckenrekord von 1:15.817 Minuten um mehr als eine halbe Sekunde in Führung. Alle Fahrer nutzen auf ihren Versuchen die weichen Reifen. Auch Gasly, der neun Zehntel hinter seinem Teamkollegen lag.

Ungemütlich wurde es kurz darauf für Leclerc: Vor seinem zweiten Versuch verlor der Monegasse in der Zielkurve das Heck, drehte sich weg und schlug rückwärts in die Reifenstapel ein. Der Heckflügel splitterte, die Radaufhängung sah auch nicht mehr ganz gesund aus. Doch Leclerc konnte noch einmal weiterfahren und sich zur Reparatur an die Box retten. Bottas verbesserte sich kurz darauf auf P2, fast drei Zehntel fehlten allerdings noch immer auf Verstappen. Hamilton kam auch nochmal, 0,01 Sek. vor dem Finnen.

Im Kampf um den Einzug in das Q2 lag George Russell im Williams bis zu den Schlusssekunden tatsächlich mal auf Kurs P15, verbesserte sich dank heftiger Track Evolution sogar noch kurz auf P9. Doch konnten fast alle anderen auch noch nachziehen, sodass der Youngster wieder durchgereicht wurde. P16 am Ende - 1,3 Sekunden schneller als Robert Kubica - waren jedoch noch immer ein Pfund. "Ich bin sehr happy. Das hat echt sehr viel Spaß gemacht", jubelte Russell.

Zwischen den Williams klassiert und damit ebenfalls ausgeschieden: Sergio Perez, Daniel Ricciardo (!), nach einem Verkehrschaos bei der Aufwärmrunde in der letzten Kurve, und Lance Stroll. "Da kannst du niemandem die Schuld geben, da will jeder nur seinen Platz finden", winkt Ricciardo jedoch entspannt ab.

Gegen den Alfa von Giovinazzi wird nach der Session noch wegen einer möglichen Behinderung Strolls ermittelt.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle:Leclerc knallt in letzter Kurve rückwärts in die Reifenstapel, Ermittlung gegen Giovinazzi wegen möglicher Behinderung Strolls
ausgeschieden: Russell, Perez, Ricciardo, Stroll, Kubica
Top-5: Verstappen, Hamilton, Bottas, Magnussen, Leclerc

Das Wetter: Erstaunlich gut. Nach einem noch leicht unwirtlichen dritten Training zogen nach der Qualifying-Generalprobe zwar sogar richtig dunkle Wolken über dem Hungaroring auf, doch hatten diese keine Folgen. Die Session blieb bei mäßiger Bewölkung trocken, ging bei angenehmen 24 Grad Celsius in der Luft und deren 42 auf dem Asphalt über die Bühne. Allerdings wehte ein recht kräftiger Wind. Zum Ende hin kühlte es marginal ab.

Die Strafen: (Noch) keine. Gegen Giovinazzi läuft allerdings eine Untersuchung (vgl. Abschnitt zum Q1).