Das 2. Freie Training der Formel 1 in Ungarn bot aufgrund von wechselhaften Bedingungen nur wenig Action. Nur bei Alex Albon ging es rund, denn er feuerte seinen Toro Rosso schon auf der ersten schnellen Runde in der letzten Kurve in die Reifenstapel und löste einen Abbruch aus. Ein schwerwiegender Fehltritt für den F1-Neuling, der 2019 eigentlich eine grundsolide Saison fährt.

Damit war sein Training zwar nach nicht einmal fünf Minuten selbst verschuldet vorbei, doch zum Glück für ihn und Toro Rosso ermöglichten die Bedingungen danach kaum Fahrbetrieb. Ein zerknirschter Albon nimmt danach die Schuld auf sich, glaubt aber nicht an allzu große Auswirkungen.

Albon am Crash selbst schuld: Gras nicht gespürt

"Ich habe mich einfach verschätzt", erklärt Albon seinen Unfall nach dem Training. "Du holst bei dieser Kurve immer weit aus, und das Limit ist da nicht einfach zu finden. Ich wollte so weit wie möglich gehen, und habe mich dabei verschätzt." Er kam als Folge mit beiden linken Reifen kurz auf das vom Nieselregen leicht feuchte Gras und rutschte quer in den Reifenstapel.

"Normalerweise kommst du da immer mit dem Vorderreifen raus, aber der ist diesmal da nicht eingesunken", gibt Albon eine detaillierte Erklärung des Fehlers ab. "Er blieb oben, und es fühlte sich für mich an, als ob es in Ordnung wäre. Und dann ist der Hinterreifen abgerutscht. Wenn du es vorne spürst, kannst du aufmachen und geradeaus fahren, aber so habe ich nicht einmal daran gedacht, dass ich am Gras bin."

"Natürlich hat das Wetter nicht geholfen. Es hat geregnet, war rutschig", räumt Albon ein. Er weiß aber, dass es sein Fehler war: "Ein dummer Fehler."

Albon trotz Crash zuversichtlich: Auto im 2. Training besser

Sorgenfalten hinterlässt der Crash bei Albon aber keine großen. Der Fehler ist schnell gefunden, und die Lektion gelernt. Aber sonst glaubt er nicht, viel Boden durch das verpasste Training verloren zu haben: "Wenn es regnet, dann ist es nicht gut. Aber wenn es nicht regnet, ist es nicht zu schlimm."

Im trockenen FP1 lief der Toro Rosso nicht so gut, Foto: LAT Images
Im trockenen FP1 lief der Toro Rosso nicht so gut, Foto: LAT Images

"Es ist natürlich viel kaputt, aber nichts Wichtiges", versichert er. Motor und Getriebe waren nicht jene, die Toro Rosso für das Rennen einbaut. Ein Schaden würde hier also sowieso keine Strafe nach sich ziehen.

Tatsächlich hinterließ das Auto - abgesehen vom Crash - in FP2 einen guten Eindruck bei Albon. "In FP2 haben wir einen großen Schritt gemacht", versichert er, obwohl er nur zwei Runden fuhr. "Auch auf der Runde, auf der ich abgeflogen bin, war die Pace sehr stark. Das ist natürlich bitter, dass wir gute Schritte gemacht haben und ich die Runde nicht fertigfuhr, aber wir haben gute Daten rausbekommen."

Albon hofft auf Regen: Da ist Toro Rosso stark

Das finale Fazit lautet bei Albon aber: "Im Trockenen gibt es noch immer einige Dinge, die wir vom Auto lernen müssen." Obwohl er und Daniil Kvyat immer wieder mal in den Top-10 auftauchen, ist der Toro Rosso besonders auf eine Runde meistens hinter der Konkurrenz von Renault, Haas, Alfa Romeo oder McLaren zu finden.

Daran haben auch die Updates, die das Team zuletzt brachte, noch nicht viel geändert. Daher hofft Albon für morgen auf trockenes Wetter, um weiter am Setup arbeiten zu können.

Gleichzeitig hätte er aber auch mit Regen an diesem Wochenende keine Probleme: "Am Ende hätte ich gerne ein trockenes FP3 und dann ein nasses Qualifying. Im Nassen sind wir stark. Mit einem nassen Rennen hätte ich auch kein Problem."