Die Gerüchte um Max Verstappen und einen Wechsel zu Mercedes reißen nicht ab. Im Rahmen des Formel-1-Rennens in Ungarn nahmen die Spekulationen wieder einmal Fahrt auf. Ein gemeinsames Abendessen zwischen Mercedes-Boss Toto Wolff und Jos Verstappen am Donnerstag heizte diese abermals an - und das nicht ganz ohne Grund. Tatsächlich hat Verstappen für 2020 eine Ausstiegsklausel. Doch die ist laut Red-Bull-Berater Dr. Helmut Marko keine Gefahr.

"Die ist ab Sonntag vorbei", erklärt Marko auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com, dass das Rennen in Budapest die letzte Möglichkeit für Verstappen wäre, von der Klausel Gebrauch zu machen. Dass sich die dafür notwendigen Voraussetzungen beim Grand Prix auf dem Hungaroring noch ergeben, hält er für unwahrscheinlich: "Wir brauchen nicht zittern. Die Wahrscheinlichkeit ist bei einem Prozent."

Die Klausel selbst war jedoch tatsächlich Bestandteil des 2017 verlängerten Vertrages. "Die Klausel besteht, und die haben wir bewusst hingenommen", so der Österreicher. "Weil es das erste Jahr mit Honda ist, und es da so viele Spekulationen um negative Resultate gegeben hat." Nach zwei Siegen in der ersten Saisonhälfte bewahrheiteten sich diese jedoch nicht. "Diese Klausel ist derzeit nicht schlagend, und dass sie schlagend wird, ist äußerst unwahrscheinlich."

Verstappen liegt in der Weltmeisterschaft nach elf Rennen auf der dritten Position, ist damit erster Verfolger des Mercedes-Duos. Damit dürfte Red Bull seinen Teil der Vereinbarung erfüllt und Verstappen keinen Anlass gegeben haben, die Ausstiegsklausel geltend zu machen. Und viel Zeit bleibt ihm dafür mit dem Auslauf dieses Schlupflochs am Sonntag offenbar sowieso nicht.

Doch auch wenn die erste Saisonhälfte mit Honda nicht derart erfolgreich verlaufen wäre, würde Marko nicht fürchten, dass sich Verstappen anderweitig orientiert: "Das Nächste ist, ob der Max sie [Ausstiegsklausel] überhaupt wahrnehmen würde, wenn sie eintritt. Und da bin ich eher der Meinung, dass das nicht passiert."

Dass Wolff mit den Verstappens anbandelt, was zumindest die Spekulationen für einen Wechsel 2021 weiter nährt, geht Marko gegen den Strich. "Ja, der Toto Wolff war gestern auch mit dem Jos essen. Der soll seine Spielchen treiben", sagt er. "Wir sind in einer komfortablen Situation und wenn der Herr Wolff mit dem Jos Verstappen Abendessen geht, ist das seine Sache. Aber bei uns fährt der Max und nicht der Jos."

Abgesehen davon ist für ihn im Moment nur 2020 relevant. "Das ist ja das Einzige, wofür das Concorde Agreement abgeschlossen ist. Alles andere ist Luft," so Marko. "Es gibt kein Reglement, es gibt gar nix für 2021. Und wenn das Ganze aktuell wird, dann werden wir uns mit Max zusammensetzen und unsere Entscheidung treffen."