Was für ein Rennen für Toro Rosso. Während Daniil Kvyat beim Deutschland GP 2019 der Formel 1 - nur Stunden nach der Geburt seiner Tochter - ein sensationelles Podium für die kleine Scuderia einfuhr, lieferte auch Teamkollege Alexander Albon ein furioses Rennen in Hockenheim.

Belohnt wurde der 23-jährige Londoner mit thailändischen Wurzel für seinen irren Regenritt von Startplatz 17 mit einem starken sechsten Platz. Gemeinsam mit Kvyat gelang Toro Rosso so ein riesiger Satz in der WM-Wertung von P9 auf P5. "Ich habe gestern schon einen Regentanz aufgeführt und wir haben ihn bekommen. Das Team hat einen unglaublichen Job gemacht", jubelt Albon.

Albon vs. Hamilton: Duell wider Willen

"Alle strategischen Entscheidungen waren richtig. Wir waren in den Top-5 und ich dachte, das ist jetzt echt unsere Pace. Wir haben ja nicht nach vorne verloren und die hinter uns fielen zurück", beschreibt der F1-Rookie.

Besonders eine Runde, eine Szene sticht hervor: Lap 46, Rennfreigabe nach dem Crash von Nico Hülkenberg. Albon liegt an vierter Stelle, direkt hinter Lewis Hamilton. Und plötzlich ist er gleich daneben. Eingangs Parabolica zieht der junge Brite plötzlich sogar vorbei an seinem weltberühmten Landsmann. Rad-an-Rad mit dem Formel-1-Weltmeister fährt Albon auf die Spitzkehre zu, gerade so zwängt sich Hamilton wieder innen durch.

Albon verliert Momentum: Von P3 auf P8

"Plötzlich kämpfte ich mit Lewis, dem Letzten, mit dem ich das erwartet hatte. Ich wollte ihn gar nicht überholen, aber ich wurde fast schon in diese Position gezwungen und musste es versuchen", schildert Albon seinen kuriosen Moment. Bitter jedoch: In direkter Folge verlor er derart das Momentum, dass er binnen weniger Kurven von P3 bis auf P8 durchgereicht wurde.

"Leider gab es diesen Re-Start. Da habe ich etwas an Boden verloren und dann haben mich die Leute mit den Slicks auch noch recht heftig undercuttet. Komisches Gefühl deshalb insgesamt, weil es ein etwas enttäuschender sechster Platz war", hadert Albon trotz des Top-Resultats.

Albon: Hamilton nicht das Problem, sondern Pech mit Strategie

Mit Hamilton habe das jedoch nichts zu tun gehabt. "Das war nicht das Problem", winkt Albon ab. "Das Problem war, dass einige während des Safety Cars Trockenreifen [etwa Kvyat und Stroll, am Ende Dritter und Vierter] geholt hatten. Sie waren dann schon fünf Sekunden vor uns", sagt Albon, erst unmittelbar nach seinem Abrutschen auf P8 selbst an der Box. "Es ging also mehr um die Tatsache, dass wir da keine Trockenreifen geholt haben während andere dafür an der Box waren."

An der eingangs als fehlerfrei bezeichneten Strategie seines Teams ändert das für Albon jedoch nichts. "Das passiert einfach, daran ist niemand schuld. Die Leute hinten konnten es einfach mal riskieren und es hat geklappt. Für mich war es trotzdem ein klasse Rennen. Ich habe es genossen", schwärmt Albon, in der WM nun auf P15 mit ebenso vielen Punkten.