Der Vertrag zwischen der Formel 1 und dem Hockenheimring endete eigentlich mit dem Rennen 2018. Der GP in diesem Jahr ist eine Zugabe. Mercedes sorgte mit einem finanziellen Zuschuss dafür, dass Löcher in der Kasse gestopft wurden. Doch das soll nicht die Regel werden, Mercedes will den GP nicht jedes Jahr unterstützen.

Weil die Formel 1 dem Hockenheimring bei den Antrittsgebühren ebenfalls nicht entgegenkommt, sieht es eher schlecht aus. "Mit Hanoi und Zandvoort kommen zwei neue Rennen, gleichzeitig soll die Anzahl der Rennen nicht erhöht werden", erklärt Hockenheimring-Geschäftsführer Georg Seiler im Interview mit Motorsport-Magazin.com.

"Drei Rennstrecken der aktuellen Saison haben noch keinen Vertrag", so Seiler weiter. "Barcelona, Mexiko und wir. Zwei müssen also weichen. Wenn man sich die Sache realistisch ansieht und weiß, wer welche finanzielle Kraft hat, dann werden wir nächstes Jahr nicht mehr dabei sein."

Hockenheimring: Verstehen Deutschland nicht

Im Gegensatz zu fast allen anderen Rennen im Kalender bekommt der Hockenheimheimring keinerlei finanzielle Zuschüsse. "Ich verstehe Deutschland nicht: In Baden Württemberg wurde das Automobil erfunden, es gibt zwei große Hersteller in der Region und wir bekommen weder Geld von der Region, noch von Land oder Bund. Im Gegenteil, wir werden manchmal mitzusätzlichen Steuern bestraft. Das ist nicht nachvollziehbar", kritisiert Seiler.

Der Deutschland GP muss sich deshalb ausschließlich über Ticketverkäufe finanzieren - was für die Rennstrecke ein hohes finanzielles Risiko bedeutet. Deshalb sehen viele für die Zukunft des GP schwarz. Nicht aber DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck. "Die Chancen für ein Rennen 2020 stehen nicht schlecht", sagte Stuck im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Nürburgring eine Option für Formel-1-Zukunft?

Stuck nahm am Rennsonntag in Hockenheim noch selbst an Meetings über die Zukunft des GP teil. Wenn man in Hockenheim schwarz sieht, ist der Nürburgring eine Möglichkeit? "Es ist egal wo, Hauptsache wir haben einen GP", so Stuck.

Am Nürburgring hält man sich derzeit mit Statements zur Formel 1 zurück. 2013 wurde in der Eifel das letzte Formel-1-Rennen ausgetragen, damals wechselten sich Hockenheim und Nürburgring jährlich ab. Seither ist es ruhig geworden um ein Comeback auf der GP-Strecke des Nürburgrings.

Die Verwirrung sorgen auch die neuesten Gerüchte aus Mexiko und Spanien. Der GP in Mexiko Stadt soll so gut wie gerettet sein, auch aus Barcelona gibt es zuletzt wieder positivere Stimmen. Manche sprechen nun doch schon von einer Aufstockung des Rennkalenders. Das Formel-1-Reglement sieht eigentlich jedoch maximal 21 Grands Prix vor.