Kimi Räikkönen lieferte im Qualifying zum Deutschland GP der Formel 1 mit Platz fünf das bisher beste Ergebnis für Alfa Romeo Racing in der F1-Saison 2019. Der Finne nutzte die doppelte technische Panne bei seinem vorherigen Arbeitgeber Ferrari damit maximal aus und qualifizierte sich als bester Mittelfeldpilot.

Einzig die beiden Mercedes und die beiden Red Bull umrundeten den Hockenheimring im Q3 schneller als der F1-Veteran. Den RB15 von Pierre Gasly hätte Räikkönen dabei sogar fast noch vernascht. Lediglich 0,016 Sekunden trennten den Finnen am Ende vom Franzosen.

Ein Pilot aus einem Mittelfeld unter völlig regulären Umständen vor einem der drei Top-Teams? In der Zwei-Klassen-Gesellschaft Formel 1 eigentlich undenkbar. Nicht für Räikkönen. Dem Finnen zufolge sei dieser Jackpot am Samstag sogar möglich gewesen.

"Ich denke, ich hätte heute auch den vierten Platz schaffen können. Wir waren ja nah dran", sagt Räikkönen. "Und ich hatte an einigen Stellen eigentlich noch mehr Speed und hätte mich noch verbessern können", meint der Iceman. "Aber es war trotzdem ein insgesamt guter Tag. Mit Platz fünf im Qualifying bin ich zufrieden."

Kimi zufrieden mit Quali-Runde: Habe abgeliefert

Dass er insgesamt profitierte, ist Räikkönen nämlich sehr wohl bewusst. "Ich habe natürlich auch ein paar Plätze durch das Pech anderer gewonnen", sagt der Finne. Seine Leistung habe er dennoch abrufen müssen. Geschenke im ultraengen Mittelfeld der Formel 1 gibt es bekanntlich von niemandem. "Die Runden musste ich trotzdem noch hinlegen als es darauf ankam - und das habe ich", sagt Räikkönen.

Mit seinem Alfa C38 sei das an diesem Samstag in Hockenheim jedoch auch sehr gut möglich gewesen. Räikkönen war in der Komfortzone. "Das Auto war heute ziemlich gut und ich denke wir hätten im Q3 sogar noch schneller gekonnt", sagt er. Ähnlich erging es im Grunde Teamkollege Antonio Giovinazzi. Der Italiener scheiterte als Elfter allerdings in einem unfassbar engen Hundertstelkrimi im Q2. "Das war schon etwas frustrierend - das Q3 um nur eine Hundertstelsekunde zu verpassen."

Räikkönen glaubt nicht an die Meteorologen

Zumindest im Rennen hat der Italiener nun jedoch einen potentiellen Vorteil gegenüber Räikkönen. Er darf sich seinen Startreifen frei aussuchen. An einen Nachteil dadurch scheint wiederum Räikkönen jedoch gar nicht zu denken. Eher im Gegenteil. "Es wird hart, mit den Top-Teams zu kämpfen", sagt der Finne. Klingt fast, als würde er das nicht ausschließen. Zumindest für ein paar Runden hatte Räikkönen dieses Vergnügen zuletzt bereits in Österreich. Könnte der zu 80 Prozent erwartete Regen helfen, dass es in Deutschland noch länger reicht?

Klassische Kimi-Antwort: "Ich weiß doch nicht, wie die Bedingungen morgen sein werden, ob es regnet oder nicht. Es sollte heute ja auch Regen ... Wir müssen das einfach abwarten."