Pierre Gasly sorgte am Trainingsfreitag der Formel 1 auf dem Hockenheimring für einen heftigen Unfall. Der Red-Bull-Pilot crashte im 2. Freien Training in der letzten Kurve und verlor dabei nicht nur wertvolle Trainingszeit. Sein RB15 hat einen Totalschaden und muss für Qualifying und Rennen neu aufgebaut werden - und zwar ohne die neuesten Teile.

"Er hat das Auto verloren und leider ist es ein ziemlicher Schaden", erklärt Dr. Helmut Marko am Nachmittag gegenüber Motorsport-Magazin.com. Sein Pilot hatte rund eine Viertelstunde vor dem Ende der Session für eine Unterbrechung gesorgt.

Gasly war es nicht gelungen, ein Übersteuern in Turn 16 abzufangen. Nachdem seine Vorderachse beim Gegenlenken Grip bekam, landete er unsanft in der Streckenbegrenzung. Die rechte Seite des Boliden wurde dabei vollständig zerstört.

Marko spricht von einem beträchtlichen Schaden. "Wir müssen jetzt checken, was wir machen. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten", so der Österreicher. Doch klar ist schon jetzt: Gasly wird nach seinem Unfall für den Rest des Wochenendes nicht auf die neueste Spezifikation des RB15 zurückgreifen können.

"Da haben wir auch nicht genügend Teile da", winkt Marko ab. Der Freitag war aber nicht nur wegen dieses verhängnisvollen Fehlers kein guter Tag für den jungen Franzosen. Nachdem er in Silverstone in den Trainings sogar vor Teamkollege Max Verstappen landete, war der Rückstand in Hockenheim erneut groß.

Im FP1 fehlte Gasly eine halbe Sekunde, am Nachmittag war es sogar eine ganze Sekunde. "Er ist nicht zur gleichen Zeit draußen gewesen", will Marko dem direkten Vergleich mit Verstappen nicht allzu viel Bedeutung beimessen. "Seine einzelnen Rundenzeiten waren nicht so weit weg, das ist nicht das Problem."

Marko: Verstappen kann noch schneller

Verstappen ließ auf seiner schnellsten Runde allerdings seinerseits Zeit liegen. Der Niederländer büßte im zweiten Training sechs Zehntel auf die Bestzeit von Ferrari-Pilot Charles Lelcerc ein.

"Das war nicht so schlecht. Aber als er mit dem Satz [Soft-Reifen] draußen war, hat er seinen Frontflügel beschädigt. Das hat ungefähr zwei Zehntel Rückstand gebracht", erklärt Marko. Verstappen muss laut ihm im Gegensatz zu Gasly aber nicht um das betroffene Teil fürchten: "Das kann man reparieren."

Insgesamt zeigte sich Red Bull mit dem Freitag zufrieden, obwohl man hinter Ferrari und Mercedes relativ einsam als dritte Kraft unterwegs war. "Der Kurs ist gut für Ferrari", merkt Marko an. Die Longruns machen Red Bull aber wie immer Mut. "Da waren wir nicht so schlecht". meint der Red-Bull-Berater.

Angesichts des für Samstag und Sonntag vorhergesagten Regens könnten sämtliche Erkenntnisse des Freitags in Qualifying und Rennen aber ohnehin wertlos sein. Deshalb will sich Marko auch nicht darauf festlegen, dass Red Bull in Hockenheim dritte Kraft bleibt: "Schauen wir mal. Morgen werden ganz andere Verhältnisse herrschen."