Pierre Gasly kann nach Silverstone endlich einmal durchatmen - und jubeln! Denn mit einem vierten Platz im Rennen bringt er sein bestes Formel-1-Wochenende seit dem Wechsel zu Red Bull zu einem krönenden Abschluss.

Nachdem er in Österreich noch überrundet wurde, konnte er in Großbritannien das ganze Rennen über den Anschluss zur Spitzengruppe halten, und überholte sogar Sebastian Vettel. Daher keine Frage für ihn: "Das war bei weitem das beste Wochenende des Jahres bis jetzt."

Red Bull fordert neuen Ansatz - und Gasly liefert ab

Auch von der Teamführung bei Red Bull kommen endlich einmal echte lobende Worte. "Ich denke, er hat das ganze Wochenende über gute Arbeit abgeliefert", gratuliert Teamchef Christian Horner. "Nach einem schwierigen Österreich-Rennen ist er hergekommen und hat sich einfach auf das fokussiert, was er macht - nicht auf das des Teamkollegen."

"Nach Österreich war viel los, viele Meetings im Team", erklärt Gasly. "Wir wollten herausfinden, wie wir es verbessern können, und haben viel verändert. Von der ersten Session an war es ein großer Schritt vorwärts."

Keine großen Änderungen, meint Gasly - vor Österreich hatte er sich noch gewundert, ob nicht sein Chassis vielleicht einen Defekt hätte. Die Lösung scheint letzten Endes um einiges simpler: "Viel kleine Schritte, die es zu lösen und zu maximieren galt."

"Einfach zurück zu den Grundlagen", erklärt Horner. In freut: "Er war das ganze Wochenende ein ganz anderer Fahrer. War in der ersten Session dabei, hat darauf aufgebaut, war in allen drei Qualifying-Elementen dabei. Und im Rennen wieder, da hat er Vettel überholt, ist hart gegen Leclerc gefahren. Ich dachte, er ist sehr gut gefahren."

Gasly auf Ferrari-Level: Podium in Reichweite

Nachdem Gasly in den vergangenen Rennen schon am Start sofort von der Spitzengruppe abfiel und sich in Kämpfe mit Mittelfeld-Fahrern verstricken ließ, war er in Silverstone zumindest auf dem Level der Ferraris von Sebastian Vettel und Charles Leclerc unterwegs. Nur auf Verstappen und auf die Mercedes fehlte es noch.

Viereinhalb Sekunden trennten Gasly am Ende nur von Leclerc, der den letzten Podiumsplatz hielt. Ausgerechnet ein Platz, dem ihm Leclerc aber früh im Stint auf der Strecke abgenommen hatte: "Ich habe nicht erwartet, dass er außen das Tempo hält. Vielleicht wäre ich weiter rausgefahren, hätte etwas anders versucht."

Gasly kämpfte in Silverstone unter anderem mit Sebastian Vettel, Foto: LAT Images
Gasly kämpfte in Silverstone unter anderem mit Sebastian Vettel, Foto: LAT Images

Auch am Start hatte Gasly ein paar Probleme, Lando Norris fuhr ihm in die rechte Seite. "Am Ende haben wir uns es angeschaut, der Unterboden war etwas zerkratzt. Aber es hätte schlimmer sein können. Ich weiß nicht, ob es die Performance beeinflusst hat, insgesamt waren wir ziemlich schnell", winkt Gasly aber ab.

Mit dem verpassten Podium will er sich also nicht zu lange aufhalten: "Von meiner Seite habe ich das Wochenende viel mehr genossen. Mit dem vierten Platz bin ich zufrieden. Das um ein paar Sekunden verpasste Podium ist natürlich enttäuschend für mich, aber wir müssen uns das ganze Wochenende anschauen."

Gasly feiert massiven Schritt: Letztes Etwas kommt schon

Das Silverstone-Endergebnis unterstreicht jedenfalls, was Gasly nach dem Rennen berichtet: "Es ist noch nicht perfekt, aber ein massiver Schritt nach vorne, in allen Bereichen. Wir müssen noch immer den letzten Schritt finden, um es aufs Podium zu schaffen, aber das ganze Wochenende war stark."

Den letzten Schritt kann er aber schon sehen: "Ich bin jemand, der immer optimistisch ist, und immer zuversichtlich, dass die Dinge besser werden, sobald wir uns sortiert haben. An diesem Wochenende lief alles zusammen. Wir müssen nur weiter in diese Richtung pushen, dann können wir noch mehr bekommen."