Max Verstappen startet beim Formel-1-Rennen in Silverstone von Platz vier. Nicht einmal zwei Zehntelsekunden fehlten dem Red-Bull-Piloten im Qualifying zum Großbritannien GP 2019 auf die Pole-Zeit von Valtteri Bottas.

All das, nachdem der Niederländer nach den Trainings noch vom schlechtesten Freitag der ganzen Saison sprach. Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko vermutete schon Probleme mit dem Auto, weil Teamkollege Pierre Gasly schneller war.

Im Qualifying stellte Verstappen die Hackordnung dann wieder klar. "Gestern hat mir Grip auf der Hinterachse gefehlt. Egal, welchen Heckflügel ich draufgepackt habe, das Heck war instabil", sagte Verstappen zu Motorsport-Magazin.com. Änderungen am mechanischen Setup brachten über Nacht Besserung.

Verstappen verliert Zeit mit Turboloch

Trotzdem lief im Qualifying nicht alles rund. "Ich hatte ein Turboloch", ärgerte sich Verstappen. Offenbar lieferte die MGU-H, die den Turbolader im unteren Drehzahlbereich auf Touren bringt, nicht schnell genug ausreichend Leistung. "Normalerweise kann man das neu konfigurieren, diesmal aber irgendwie nicht."

"Das kostet beim Rausbeschleunigen aus den langsamen Kurven richtig Zeit, weil man die ganze Gerade darunter leidet", so Verstappen. "Dafür war das Auto im Qualifying richtig stark. Wir haben einen guten Kompromiss beim Flügel gefunden. Wir fahren etwas weniger Flügel als Mercedes, sind aber in den Kurven noch immer so schnell."

So schnell, dass er im berühmten Highspeed-Komplex Maggots, Becketts und Chapel die Bremse nicht einmal antippen musste. "Diese Autos sind verdammt schnell", sagte er mit einem Lächeln im Gesicht.

"Im vergangenen Jahr konnten wir so wenig Flügel wie wir wollten drauf packen und waren auf den Geraden noch immer langsam", erinnerte sich der Niederländer. Mit dem Honda-Aggregat funktionieren auch die Geraden einigermaßen. Vor einem Jahr fehlten Verstappen noch sieben Zehntel auf die Pole.

Verstappen glaubt an Chance gegen Mercedes

Obwohl am Freitag alles nach einer Mercedes-Dominanz aussah, glaube Verstappen im Rennen an seine Chance. "Wir sind alle sehr eng zusammen", gibt er zu Bedenken. Marko sah nach den Trainings noch Ferrari als einzigen Gegner. Von der Scuderia schaffte es nur Charles Leclerc vor die beiden Red Bull. Der startet allerdings auf den Soft-Reifen.

"Das war für uns keine Option", verrät Verstappen, der sich auf den Medium-Pneus qualifizierte. Gegen den Monegassen ist der Niederländer auf jeden Fall im Reifen-Vorteil. Bei Mercedes muss er auf die eigene Pace hoffen, denn beide Silberpfeile starten ebenfalls auf Medium.