Überraschung im 1. Freien Training zum Großbritannien GP 2019: Red Bull Pilot Pierre Gasly holte sich in letzte Sekunde in 1:27,173 die Bestzeit beim Auftakt zum Formel-1-Fest in Silverstone. Nicht nur das Ergebnis war am Ende kurios, auch das Training selbst hielt die ein oder andere unterhaltsame Einlage bereit.

Das Ergebnis: Knapp eine halbe Sekunde brummte Gasly dem zweitplatzierten Valtteri Bottas auf. Der Franzose fuhr seine Bestzeit aber erst in letzter Sekunde, während der Mercedes-Pilot seine schnellste Runde bereits deutlich früher drehte. Weil es zwischenzeitlich kurz regnete, verbesserten sich die Zeiten aber lange nicht.

Auf Rang drei landete Max Verstappen, der schon mehr als acht Zehntelsekunden Rückstand aufzuweisen hatte. Für Lokalmatador Lewis Hamilton reichte es gar nur zu Rang vier. Abgeschlagen war das Ferrari-Duo. Mit über einer Sekunde Rückstand landete Charles Leclerc auf Rang fünf, direkt dahinter reihte sich Sebastian Vettel ein.

Nico Hülkenberg sicherte sich im Renault den Titel Best of the Rest vor Teamkollege Daniel Ricciardo. Alexander Albon und Carlos Sainz komplettierten die Top-10.

Die Zwischenfälle: Romain Grosjean sorgte zweifelsfrei für die kurioseste Szene des 1. Trainings. Beim Verlassen der Boxengasse verlor der Franzose die Kontrolle über seinen Boliden und drehte sich im Boxenausgang in die Leitplanke. Grosjean kam schließlich ohne Frontflügel wieder zurück an die Box. Später bekam er noch einmal TV-Präsenz, als er seinen Boliden erneut um die eigene Achse drehte - diesmal allerdings auf der Strecke.

Grosjean war nicht der einzige Pilot, der auf dem neu asphaltierten Silverstone Circuit Probleme hatte. Einige Piloten sorgten mit kleineren Dreher für zahlreiche Gelb-Phasen. Als es zwischenzeitlich leicht zu regnen begann, statteten auch Hamilton und Verstappen dem britischen Rasen einen Besuch ab.

Kimi Räikkönen: Beim Aussteigen zeigte er noch reichlich Elan, Foto: LAT Images
Kimi Räikkönen: Beim Aussteigen zeigte er noch reichlich Elan, Foto: LAT Images

Für unterhaltsame Szenen sorgte Kimi Räikkönen. Nach rund 40 Minuten rollte sein Alfa auf der Wellington Geraden aus. Im siebten Gang ging es Richtung Brooklands, ehe Rauch aus dem Heck aufstieg, die Hinterachse blockierte und das Auto ungünstig zum Stehen kam. Für die Bergung des Alfa musste die Session unterbrochen werden.

Während die Marshalls den Boliden eifrig anschoben, dachte Räikkönen gar nicht daran, zu helfen. Stattdessen saß der Iceman lässig auf(!) dem Monocoque und lenkte den Alfa entgegen der Fahrtrichtung.

Die Technik: Bei den Mercedes-Motoren wurde in Silverstone die zweite MGU-K der Saison fällig. Weil Bottas schon in Österreich sein zweites Exemplar einsetzen musste und Lance Stroll bereits in Kanada, blieben die beiden außen vor. Bei Ferrari erhielt nur Sebastian Vettel seine zweite und damit auch letzte planmäßige MGU-K.