Das Formel-1-Rennen in Österreich bot so einiges. Auch am Ende des Feldes: Da hielt sich für den Großteil des Rennens Robert Kubica auf. Er kam mit drei Runden Rückstand abgeschlagen ins Ziel, hatte sogar auf Teamkollege George Russell eine Runde verloren. Der konnte sich in den ersten Runden im Gegenzug sogar mit Haas und Toro Rosso streiten.

Kubica war nach dem Rennen entsprechend gefrustet. Ein Kuriosum konnte seinen Tag auch nicht mehr retten: Denn am Ende des Rennens wurde er im offiziellen "Driver of the Day"-Voting der Formel 1 zum Fahrer des Tages gekürt.

Formel-1-Welt wählt Kubica zum Fahrer des Tages?

Aller Voraussicht nach ging der Voting-Prozess in Österreich für die Formel 1 erstmals schief. Schon nach dem Rennen entschloss man sich, das Ergebnis nicht in der offiziellen TV-Übertragung zu verkünden.

Auch sonst hielt man am Sonntag den Ball flach, bevor man am Montag darauf schließlich mit Untersuchungen begann. Schließlich wurde die offizielle "Driver of the Day"-Seite offline gestellt. Davor war da zwar das Ergebnis zu sehen gewesen, nicht aber eine detaillierte Auflistung der Stimmen.

Russell kämpft mit Haas, Toro Rosso: Froh, dass es bemerkt wurde

Kubica selbst hätte sich in Österreich wohl kaum als Fahrer des Tages nominiert, und auch von außen sah es bei ihm nach einer wahren Horror-Show. "Ich habe ein paar Positionen am Start gut gemacht, aber danach war das Handling sehr schlecht", erklärte Kubica nach dem Rennen.

George Russell schaffte es im Gegenzug sogar, sich in der Startphase ein bisschen TV-Zeit zu erkämpfen. Nach gutem Start kämpfte er für fast zehn Runden mit den Fahrern von Haas und Toro Rosso. "Wir sind noch immer weit weg, aber es gibt Positives", freut er sich danach.

George Russell fuhr in Österreich ein gutes Rennen, Foto: LAT Images
George Russell fuhr in Österreich ein gutes Rennen, Foto: LAT Images

"Diese ersten Runden waren gut", so Russell. "Ich habe Robert und Daniil Kvyat erwischt, das war überraschend und nett. Ich habe jede Runde voll gepusht, und ich bin froh, dass es bemerkt wurde. Wir müssen jetzt geduldig sein und auf mehr Abtrieb warten."

Nach dem Boxenstopp musste Russell erst Kvyat ziehen lassen. Zumindest konnte er die Haas-Horrorshow von Kevin Magnussen noch hinter sich halten, wenngleich Magnussen zwei Mal Reifen wechselte.

Kubica sprachlos: Wenn ich so weit weg bin ...

Kubica konnte indessen nur Auszeichnungen zum Vergessen mitnehmen. Seine Williams-Boxencrew schaffte erneut den schnellsten Stopp, und er wurde eben zum Fahrer des Tages gewählt.

Sonst lief gar nichts. "Schwer, etwas zu sagen, wenn du drei Runden zurückliegst und sogar eine Runde auf deinen Teamkollegen verloren hast", gibt Kubica zu. Der Williams fuhr sich schlimm, wie immer: "Ich habe keinen Grip, und wenn ich versuche, die Pace zu halten, geht es vielleicht für zwei, drei Runden. Dann beginnen die Reifen zu überhitzen."

"Sogar in Kurve sieben am Ausgang rutsche ich, da bist du im fünften, sechsten Gang", beschreibt Kubica. "Ich versuche alles. Nicht, dass ich nichts mache. Aber ja, es fehlt insgesamt an Grip, und bei diesen heißen Bedingungen leiden die Reifen viel, und ich rutsche nur noch mehr."

Auf Nachfrage, ob er denn nächstes Jahr weiterfahren würde, meint Kubica nur: "Zu früh zu sagen. Es sind noch zwölf Rennen zu fahren."