Lewis Hamilton muss den Österreich GP 2019 von weiter hinten starten als sein Qualifying-Ergebnis ergeben hatte.

Durch eine Strafversetzung um drei Positionen wegen einer Behinderung von Kimi Räikkönen im Q1 verliert der Weltmeister seinen zweiten Startplatz und beginnt das Formel-1-Rennen in Spielberg nun auch noch hinter Max Verstappen und Valtteri Bottas , also als Vierter. Nicht Fünfter, weil auch Magnussen versetzt wird. Die Erklärung der komplizierten Formel-1-Rechnung liefert Motorsport-Magazin.com in Kürze und aller Ausführlichkeit separat.

Stewards: Hamilton reagierte, aber nicht genug

Das entschieden die Stewards zwei Stunden nach Ende des Qualifyings. Zudem erhält Hamilton einen Strafpunkt. Kurios: Noch vor der offiziellen Aussendung leakte Hamilton die Strafe selbst via Instagram.

Die Stewards hatten zuvor Video-Beweise gesichtet und die Stimmen der beiden Fahrer eingeholt. Auf Basis dieses Material kamen sie zu dem Schluss, Hamilton habe Räikkönen unnötig behindert. Zuvor hatte Räikkönen bereits via Funk zu Protokoll gegeben: "Hamilton hat mich komplett blockiert!"

"Auto 44 (Hamilton) war gerade aus der Box gekommen und wurde über sich nähernde Autos informiert, einschließlich Auto 7 (Räikkönen). Obwohl Auto 44 ein Ausweichmanöver versuchst hat, als ihm bewusst wurde, dass sich Auto 7 auf einer schnellen Runde nähert, war das nicht ausreichend, um die Behinderung von Auto 7 zu vermeiden, das daraufhin die Runde abbrechen musste", teilten die Stewards mit.

Zuvor hatte sich Hamilton in der Pressekonferenz wie folgt verteidigt: "Ich sah eines der Autos hinter mir, bremste für die Haarnadel, und dann kam das zweite, und ich habe gebremst und wollte einfach nur geradeaus, um aus dem Weg zu kommen. Ich wusste nicht, dass das Auto kommt."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sprach erst nach der Entscheidung zur Presse, zeigte sich dabei verständnisvoll. Tatsächlich handelt es sich bei derartigen Vergehen um ein absolut übliches Strafmaß in der Formel 1.

Hamilton selbst zeigte sich in einem ebenfalls erst späteren Statement einsichtig. "Ich habe diese Strafe heute völlig verdient und kein Problem damit, sie zu akzeptieren. Es war mein Fehler und ich übernehme die volle Verantwortung. Es war keine Absicht", so der Brite.

Hamilton auch ohne Strafe nicht begeistert: Ferrari killt uns

Die Strafe ist für Lewis Hamilton nur die Krönung eines insgesamt wenig berauschenden Tages. "Wir waren vom Start weg hinten", hadert Hamilton. "Es war jetzt enger, aber vor dem Qualifying haben wir definitiv unterschätzt, wie schnell sie [Ferrari] sein würden. Besonders auf den Geraden killen sie uns. Und scheinbar haben sie herausgefunden, wie sie es um die mittelschnellen und schnellen Kurven bekommen."

Dennoch glaubte Hamilton vor Kenntnis seiner Strafe noch an ein 'lustiges Rennen'. "Ich glaube, Ferrari ist schnell auf den Longruns, also wird es schwierig, an Charles dranzubleiben. Aber wenn ich auf einem anderen Reifen komme, könnte es ein Vorteil sein. Außer ihr Reifen hält länger, als wir erwarten", so Hamilton.

Auch George Russell für Behinderung bestraft

Dieselbe Strafe wie Hamilton kassierte unterdessen George Russell. Der Brite hatte Daniil Kvyat behindert.