Charles Leclerc startet im Formel-1-Rennen in Österreich am Sonntag von der Pole Position. Der Ferrari-Pilot verwies Lewis Hamilton und Max Verstappen auf die Startpositionen zwei und drei. Für Leclerc ist es nach Bahrain 2019 die zweite Pole seiner Karriere. Sebastian Vettel erlebte ein enttäuschendes Qualifying. Der Heppenheimer landete nach einem Defekt nur auf dem zehnten Platz. Hamilton droht nach einer Behinderung von Räikkönen im Q1 eine Strafe.

Im entscheidenden Q3 ließen die Top-Teams zunächst den Piloten aus dem Mittelfeld den Vortritt. Die Alfa Romeo von Giovinazzi und Räikkönen verließen mit dem Erlöschen der Ampel die Boxengasse. Mit noch acht Minuten auf der Uhr zogen auch die Top-Teams nach. Das Mercedes-Duo führte den Reigen an. Einzig Vettel blieb in der Garage. Am SF90 des Heppenheimers wurde seit der Pause zwischen Q2 und Q3 fieberhaft geschraubt.

Bottas sorgte kurzzeitig vor Hamilton für eine Mercedes-Doppelführung. Wenige Sekunden später knackte Leclerc die Bestzeit um dreieinhalb Zehntel deutlich, während Verstappen als Dritter die Silberpfeile sprengte. Vettel stieg fünf Minuten vor Ende des Qualifyings aus dem Cockpit. Der Defekt am Ferrari mit der Startnummer 5 ließ sich nicht rechtzeitig beheben.

Hamilton und Bottas führten anderthalb Minuten vor Ablauf der Zeit auch den Showdown des Qualifyings an. In der letzten Kurve kam es zum Stau, Verstappen und Leclerc drängelten sich an Bottas vorbei. Leclerc festigte seine Pole Position in 1:03.003 Minuten mit einem neuen Streckenrekord. Hamilton und Verstappen verwiesen dahinter Bottas auf Position vier.

Im Mittelfeld ging es auch noch einmal heiß her. Magnussen und Norris schoben sich vor die beiden Alfa Romeo auf die Positionen fünf und sechs. Hinter Räikkönen und Giovinazzi wurde Gasly im zweiten Red Bull Neunter. Vettel blieb ohne Zeit Zehnter. Durch die Gridstrafe für Magnussen rücken die fünf Piloten hinter dem Dänen allerdings noch einen Platz auf.

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle: -
Top-5: Leclerc, Hamilton, Verstappen, Bottas, Magnussen

Q2 in Österreich: Ferrari mit Soft als Startreifen, Mercedes und Verstappen auf Medium

Das war Q2: Die Top-Teams ließen sich im Q2 nicht lange bitten. Mercedes und Ferrari schickten sofort beide Autos auf die Strecke, Red Bull zunächst nur Verstappen. Vettel und Leclerc fuhren auf dem Soft-Reifen, Mercedes und Verstappen wählten eine andere Strategie und setzten auf Medium für den Einzug ins Q3 und demzufolge auch den Rennstart am Sonntag.

Der Niederländer verwies die Silberpfeile beim ersten Schuss auf die Positionen zwei und drei. Leclerc und Vettel nutzten den schnelleren Reifen und sorgten gleich darauf für eine rote Doppelspitze. Hinter Gasly auf Position sechs lagen Norris, Räikkönen, Giovinazzi und Magnussen nach den ersten Runs zunächst auf Q3-Kurs.

Vettel und Verstappen verzichteten in der Schlussphase auf eine Generalprobe für das Q3. Im Kampf um die Top-10 verbremste sich Magnussen auf seinem letzten Run in Kurve drei und musste durchs Kiesbett. Der Ausritt des Dänen ruinierte beiden Renault und Norris die finale Attacke. Räikkönen und Giovinazzi verbesserten sich noch einmal.

Die Alfa-Romeo-Piloten zogen auf den Rängen sieben und acht ins Q3 ein. Norris und Magnussen holten sich die letzten Plätze für das Qualifying-Finale. Unter den fünf eliminierten Piloten lagen mit Hülkenberg, Albon und Sainz gleich drei ohnehin mit Strafen belegte Autos.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle:Magnussen verbremste sich in der Schlussminute und musste durchs Kiesbett
ausgeschieden: Grosjean, Hülkenberg, Albon, Ricciardo, Sainz
Top-5: Leclerc, Vettel, Hamilton, Verstappen, Bottas

Q1 in Österreich: Hamilton behindert Räikkönen

Das war Q1: Das Alfa-Romeo-Duo eröffnete zusammen mit Kubica und Stroll das neunte Zeittraining der Saison. Nach und nach zogen die anderen Mittelfeld-Teams nach. Mercedes, Ferrari und Red Bull ließen sich Zeit und gingen der Rush Hour auf dem 4,318 km langen Red Bull Ring zunächst aus dem Weg. Erst nach fünf Minuten ging mit Verstappen auch der letzte der Top-Piloten auf die Strecke.

Hamilton machte sich auf seiner Outlap keine Freunde, als er Räikkönen vor Turn 3 im Weg stand und die Runde des Finnen ruinierte. Leclerc bestätigte seine starke Form aus den Trainings sofort und markierte beim ersten Schlagabtausch die Bestzeit. Sowohl er als auch Vettel fuhren im Gegensatz zur Soft-bereiften Konkurrenz auf dem Medium-Compound. Zwischen das Scuderia-Duo schoben sich zunächst Gasly und Verstappen.

Die Mercedes-Piloten kamen trotz mehrerer Runs nicht über die Positionen fünf und sieben für Hamilton und Bottas hinaus. Verstappen und Vettel verbesserten ihre Zeiten auf dem ersten Reifensatz noch einmal und schoben sich vor Gasly. In der Schlussphase gingen bis auf Ferrari noch einmal alle Teams für einen letzten Run aus der Box.

Auf den K.o-Rängen lagen in der heißen Phase beide Toro Rosso, das Williams-Duo sowie Lance Stroll. Kvyat hatte auf seinem finalen Run Pech und lief in der letzten Passage auf eine Reihe bummelnder Piloten auf. Die Runde des Russen war damit im Eimer. Albon erwischte es besser und löste als 13. sein Ticket für das Q2. Perez war der Leidtragende, er flog als 16. raus. Mit ihm war auch für Teamkollege Stroll Feierabend. Kvyat, Russell und Kubica schieden ebenfalls aus.

Verstappen und Mercedes verdrängten in den Schlusssekunden außerdem Leclerc von der Spitze. Der Niederländer sicherte sich vor Hamilton und Bottas die Bestzeit. Leclerc und Vettel folgten auf den Positionen vier und fünf. Die Top-10 komplettierten Norris, Gasly, Giovinazzi, Sainz und Grosjean.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle:Hamilton behinderte vor Turn 2 Räikkönen auf dessen schneller Runde. Russell stand mitten in Turn 9 Kvyat im Weg.
ausgeschieden: Perez, Stroll, Kvyat, Russell, Kubica
Top-5: Verstappen, Hamilton, Bottas, Leclerc, Vettel

Strafen: Kevin Magnussen erhielt nach dem FP3 wegen eines Getriebewechsels eine +5 Gridstrafe. Nico Hülkenberg erhielt für den Einbau einer neuen ICE ebenfalls fünf Startplätze Strafe. Carlos Sainz und Alexander Albon starten nach dem Wechsel der Power Unit noch vor dem Wochenende ohnehin von ganz hinten.

Das Wetter: Das Qualifying fand wie die Trainings bei perfektem Sommerwetter statt. Bei einer Außentemperatur von 29 Grad Celsius und Asphalttemperaturen von 50 Grad Celsius war das Zeittraining erneut eine Reifenlotterie. Der am Freitag so problematische Wind spielte beim Kampf um die Pole Position aber keine Rolle.