Valtteri Bottas musste sich im Qualifying der Formel 1 in Frankreich erneut Lewis Hamilton geschlagen geben. Nach Bestzeiten in den Trainings passte es im entscheidenden Moment beim Finnen nicht. Im Q3 unterlag er Hamilton schlussendlich deutlich. Der Herausforderer des Champions lässt sich davon aber nicht beirren.

"Es war unglücklich, denn ich hatte gehofft die Pole zu holen", räumt Bottas nach der dritten Qualifying-Niederlage in Folge seine Enttäuschung ein. Nachdem er in Kanada gar keinen Fuß auf den Boden bekam, fühlt er sich in Frankreich zumindest wieder wohl und ist Hamilton in Frankreich ebenbürtig.

"Das Auto hat sich gut angefühlt. Ich habe mich das gesamte Wochenende ziemlich gut gefühlt und war gut in Form", so der 29-Jährige. Die Pole war nach vier Bestzeiten in Folge, angefangen im FP2 bis zum Q2, zwar der Plan, doch dass es gegen Pole-Rekordhalter Hamilton keine Selbstläufer gibt, war ihm trotz allem bewusst: "Ich wusste, dass es eng werden würde, wie es das gesamte Wochenende über war."

Eng war es mit fast drei Zehnteln Rückstand auf Hamilton dann am Ende aber nicht mehr wirklich. "Letztendlich denke ich, dass Lewis es geschafft hat im Q3 ein paar bessere Runden hinzulegen und er es verdient, auf der Pole zu stehen", räumt Bottas ein. Doch warum klappte es bei ihm am Ende nicht mehr?

Bottas im Qualifying vom Winde verweht

"Meine erste Runde im Q3 hat sich okay angefühlt", so Bottas, der zunächst nur etwas mehr als ein Zehntel zurücklag. Auf dem mit jeder Sitzung immer schneller werdenden Circuit Paul Ricard war jedoch klar, dass die Rundenzeiten der ersten Runs nicht das letzte Wort sind. In der Schlussphase des Qualifyings wurde Bottas durch einen plötzlichen Wechsel der Windrichtung torpediert.

"Die Windrichtung hat sich während des Qualifyings geändert. Damit habe ich schon das gesamte Wochenende über gekämpft", sagt der Zweitplatzierte. "An einem Punkt habe ich etwas dagegen gefunden, aber das hat mit dieser Windrichtung nicht mehr funktioniert. Es waren Details hier und da, keine großen Dinge."

Tatsächlich spielte der Wind auch Hamilton übel mit. "Bis zur vorletzten Kurve war ich sogar viereinhalb Zehntel vorne, aber dann hat mich der Wind erwischt und ich habe etwas verloren", sagt der Pole-Sitter. Bottas hatte darüber hinaus aber auch ein anderes Problem, das ihm das Leben schwer machte.

Bottas ohne Windschatten aufgeschmissen

"Auf dem zweiten Run hatte ich auch nicht das Glück, vor mir Autos zu haben. Ich hatte überhaupt keinen Windschatten und war auf den Geraden ganz alleine", sagt er. Im letzten Sektor gelang es ihm nicht, das Zeit-Delta auf seinem Dashboard noch einmal in die richtige Richtung zu korrigieren.

"Ich habe in den letzten Kurven versucht, die verlorene Zeit gutzumachen, es dabei aber leider verloren", gibt Bottas zu. Der so wichtige dritte Saisonsieg, um die 29 Punkte Rückstand auf Hamilton in der Weltmeisterschaft zu reduzieren, ist aber noch längst nicht abgeschrieben.

Kampfansage an Hamilton: Weg zu Kurve eins ist lang

Bottas weiß, dass er gute Karten hat, solange er den Start gewinnt. "Der Weg zu Kurve eins ist lang. Es gibt also eine Chance", hofft er darauf, den Grand Prix wie bei seinen beiden anderen Siegen in diesem Jahr früh entscheiden zu können.