Lewis Hamilton schraubt die Bestmarken in der Formel 1 weiter nach oben. Der Mercedes-Pilot fuhr im Qualifying zum Frankreich GP 2019 nicht nur mit 1:28,319 Minute Streckenrekord auf dem Circuit Paul Ricard, sondern feierte zugleich seine 86. Karriere-Pole.

Hamilton setzte eine überlegene Mercedes-Vorstellung souverän um und schenkte Teamkollege Valtteri Bottas, der über weite Strecken des Wochenendes den besseren Eindruck machte, satte drei Zehntelsekunden ein.

"Valtteri war das ganze Wochenende schnell", musste Hamilton gestehen, der es aber einmal mehr im entscheidenden Moment besser zusammenbrachte. "Es wird schwieriger und schwieriger, die Poles zu holen. Valtteri hat in den Trainings und in den Qualifyings der ersten Rennen epische Runden hingelegt", lobt Hamilton. Doch schon der erste Q3-Versuch des Weltmeisters hätte für Pole gereicht, Hamilton legte mit seinem finalen Schuss aber noch nach.

"Im Q1 und Q2 war es ganz knapp mit Valtteri und ich wusste, wo ich die Zeit im Q3 holen musste. Die zweite Runde im Q3 war eine der besten Runden, die ich seit langer Zeit gefahren bin", so Hamilton. Dabei hätte es sogar noch deutlich schneller gehen können: "Bis zur vorletzten Kurve war ich sogar viereinhalb Zehntel vorne, aber dann hat mich der Wind erwischt und ich habe etwas verloren."

Hamilton: Wochenend-Programm umgestellt

Ferrari hingegen war für Mercedes und Hamilton kein Thema - zumindest auf der Strecke. Denn Hamilton erlebte einen sonderbaren Start in das Frankreich-Wochenende. Den Medientag sagte er komplett ab, weil er an einem Event in Paris teilnahm. Deshalb sprach der Brite am Samstag auch erstmals an diesem Wochenende zu den Medien.

"Wir kommen normalerweise Donnerstagmorgen oder Mittwochabend an", erklärte Hamilton. "Am Donnerstagabend sind wir durch unser Programm gegangen, es gab keine Probleme. Aber wenn man ein normales Viertagesprogramm gewohnt ist, ist es nicht immer einfach."

Ferraris Chandhok-Beweis beruhigt Hamilton

Das war allerdings nicht die einzige Besonderheit im Vorfeld des GPs. Auch Hamilton beschäftigte der Prozess, den Ferrari nach dem Kanada GP in Gang gesetzt hatte. "Sicherlich war es komisch hierherzukommen, als ich gehört habe, dass Ferrari Zeit auf etwas anders aufgewandt hat. Ich und mein Team, wir fokussieren uns hauptsächlich darauf, das Auto zu verbessern", spottete Hamilton etwas in Richtung der Roten.

Einen weiteren kleinen Seitenhieb in Richtung Ferrari konnte sich Hamilton nicht verkneifen: "Als ich dann ankam und von dem Karun Chandhok Video gehört habe, dass das der neue Beweis sein soll, war ich ziemlich relaxed."

Ferrari legte den Stewards eine ganze Liste von angeblich 'neuen, relevanten und signifikanten' Bewesein vor, die zu einer Neubewertung der Kanada-Szene zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton führen sollten. Darunter auch eine Video-Analyse von Karun Chandhok, die der Inder nach dem Rennen für Sky Sports angefertigt hatte. Die Stewards sahen die vorgelegten Elemente nicht als neu oder relevant an und räumten Ferrari kein Recht auf Revision ein.