Mercedes hat Ferrari & Co. auch im 2. Freie Training der Formel 1 in Frankreich fest im Griff. Valtteri Bottas löste mit seiner Bestzeit Lewis Hamilton an der Spitze ab, der am Vormittag die schnellste Zeit gefahren war. Der Weltmeister belegte nach Problemen mit der Balance den zweiten Platz. Die Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Sebastian Vettel landeten mit großem Rückstand hinter dem Silberpfeil-Duo.

Die Platzierungen: Bottas schraubte auf dem immer schneller werdenden Circuit Paul Ricard die Bestzeit aus dem FP1 um sage und schreibe 1,8 Sekunden herunter. Auf dem Soft-Reifen brannte er eine Rundenzeit von 1:30.937 Minuten in den Asphalt. Hamilton landete vier Zehntel dahinter, nachdem er seinen Run auf dem weichsten Reifen mit einem Fahrfehler weggeschmissen hatte.

Als erste Verfolger von Mercedes büßten Leclerc und Vettel auf dem Soft-Reifen rund sieben Zehntel auf die Bestzeit ein. Dahinter landete etwas überraschend kein Red Bull, sondern ein McLaren. Rookie Lando Norris präsentierte sich wie schon im ersten Training stark und blieb auf Position fünf als letzter Fahrer auf unter einer Sekunde an der schnellsten Zeit dran.

Max Verstappen war als Sechster der schnellere der beiden Red-Bull-Piloten, verlor aber selbst auf Norris fast zwei Zehntel. Carlos Sainz und Pierre Gasly folgten auf den Plätzen. Komplettiert wurden die Top-10 von Kevin Magnussen im Haas und einem wiedererstarkten Kimi Räikkönen, der im Alfa Romeo auf die zehnte Position fuhr. Renault-Pilot Nico Hülkenberg beendete das Training als 14.

Die Zwischenfälle: Der wellige und rutschige Circuit Paul Ricard machte den Piloten in Kombination mit den heißen Asphalttemperaturen die gesamte Session über das Leben schwer. Zunächst bremste sich Romain Grosjean schon auf seinem ersten Run bei der Anfahrt auf Turn 8 den rechten Vorderreifen kaputt.

Wenig später hatte Vettel an selbiger Stelle einen heftigen Quersteher, welcher jedoch weiter keine Konsequenzen hatte. Kurz vor Ende der Session verbremste sich auch Bottas heftig bei der Anfahrt auf Kurve acht und spielte seinem linken Vorderreifen dabei übel mit.

Als weiterer kritischer Punkt erwies sich Kurve drei. Zunächst hatte Räikkönen einen heftigen Quersteher, kurz darauf flog Hamilton um ein Haar ab. Der Brite verlor wie der Alfa-Romeo-Pilot beim Einlenken das Heck. Anders als Räikkönen rutschte er quer über die Strecke, riss einen Poller um und landete in der Auslaufzone.

Bei seiner Rückkehr auf die Strecke kam Hamilton dem herannahenden Verstappen in die Quere. Der Niederländer musste weit gehen und kam seinerseits auf dem Dreck ins Rutschen und musste in die Auslaufzone. Die Szene landete bei der Rennleitung. Hamilton könnte für ein unsicheres Zurückkehren auf die Rennstrecke eine Strafe drohen.

Foto: LAT Images
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Ebenfalls wild zu ging es in Kurve zwölf im letzten Sektor. Zunächst beschwerte Vettel sich über Verkehr, nachdem er eine schnelle Runde abbrechen musste. Später ging Bottas dort weit. Nico Hülkenberg drehte sich kurz vor Ende der Session sogar, konnte sein Training aber problemlos fortsetzen.

Das Wetter: Bestes Sommerwetter in Südfrankreich sorgte in Le Castellet am Freitag für besonders knifflige Bedingungen. Bei 25 Grad Celsius Außentemperatur sorgte die Sonne dafür, dass der Asphalt auf bis zu 53 Grad Celsius aufgeheizt wurde.