Charles Leclerc hat es im Qualifying zum Kanada GP 2019 verpasst, die Pole Position seines Teamkollegen Sebastian Vettel zu einem perfekten Ergebnis für Ferrari zu ergänzen. Während der Deutsche Lewis Hamilton um zwei Zehntel distanzierte, ließ der Monegasse im alles entscheidenden Moment deutlich Federn.

Stolze 0,680 Sekunden fehlten Leclerc am Ende auf Vettel, eine ähnlich gewaltige teaminterne Abreibung wie sie Valtteri Bottas (nur P6) gegen Hamilton kassierte. Immerhin für P3 in der Startaufstellung für das Formel-1-Rennen in Montreal am Sonntag reichte das noch für den Ferrari-Youngster. Wenn er diesen denn behalten darf ...

Leclerc droht nach Ausritt Strafe: Die Sache mit dem Poller

Hintergrund: Gegen Leclerc läuft noch eine Ermittlung der Stewards, weil er in Q2 nach einem Ausritt in Kurve acht auf der falschen Seite des Pollers wieder zurück auf die Strecke gefahren war. Ähnlich Vorfälle, allerdings in anderen Kurve, hatten zuvor im Training allerdings keine Strafen nach sich gezogen.

Doch dieses Thema beschäftigte Leclerc nach dem Qualifying ohnehin nicht. Der Ferrari-Pilot ärgerte sich einzig und allein über seine Pace im Q3. Denn vorher hatte es noch sehr viel besser ausgesehen. In Q1 war Leclerc in einem Tausendstelkrimi an der Spitze voll dabei, in Q2 ebenfalls nur eine halbe Zehntel hinter Vettel. Doch dann der gewaltige Rückfall in Q3. Warum?

Leclerc erklärt Q3-Scheitern: Setup nicht im Griff

"Ich muss das Setup des Autos vor allem für Q3 hinbekommen", hadert Leclerc mit sich selbst. "In Q1 fühlte sich das Auto ziemlich gut an. In Q2 wurde es dann schon schlechter und in Q3 war es dann ganz weg, sodass ich auch einige Fehler gemacht habe", lamentiert Leclerc.

Immerhin die Diagnose, die Stelle, wo er ansetzen muss, gibt somit kein Rätsel auf. "Ich muss verstehen, woher das kommt. Ich muss die die Verbesserung der Strecke besser antizipieren, um im Q3 in bester Verfassung mit dem Auto zu sein", erklärt Leclerc. "Es ist mein Fehler. Es ist an mir, daran zu arbeiten, das zu verbessern."

Leclerc: Pause durch Magnussen-Unfall egal

Die lange Unterbrechung vor dem Q3 durch den Unfall Kevin Magnussens sei jedenfalls weder Ursache noch Entschuldigung, so Leclerc. "Das ist für alle gleich. Das spielte keine Rolle. Wir hatten sogar etwas mehr Zeit, auch, um die Daten anzuschauen", sagt Leclerc.

Das dieses Mal - die erste und zuvor einzige Ferrari-Pole 2019 hatte in Bahrain noch Leclerc geholt - Vettel der Held im roten Lager war, ärgert Leclerc unterdessen nicht. "Seb hat das absolut verdient", sagt der Dritte des Qualifyings.

Große Hoffnung für das Rennen

Für das Rennen sei ohnehin noch nichts verloren und alles drin. "Ich hoffe, dass wir morgen ein gutes Rennen haben. Die Longrun-Pace sah bei uns stark aus. Das lässt auf ein gutes Ergebnis hoffen", sagt Leclerc. Den Kanada GP startet Leclerc wie Vettel und die beiden Mercedes auf den Medium-Reifen. Der Rest der Top-10 geht auf Soft ins Rennen.