Sebastian Vettel startet beim Formel-1-Rennen in Montreal am Sonntag von der Pole Position. Der Ferrari-Pilot sicherte sich in einem Showdown gegen Mercedes-Pilot Lewis Hamilton seine erste Pole in der Saison 2019 und die insgesamt 56. seiner Karriere. Daniel Ricciardo wurde im Renault sensationell Vierter. Red-Bull-Pilot Max Verstappen erlebte ein Debakel, nachdem er durch den Crash von Kevin Magnussen im Q2 ausschied.

Durch den Unfall von Magnussen verzögerte sich der Start des Q3 um rund 20 Minuten. Mit Gasly eröffnete der letzte verblieben Red Bull das Finale des Qualifyings. Erst nach zwei Minuten zogen Mercedes und Ferrari mit ihren ersten Runs nach. Die provisorische Bestzeit von Gaslys war daraufhin schnell Geschichte.

Zunächst unterbot das Ferrari-Duo mit Vettel und Leclerc die Zeit des Franzosen. Vettel war mit anderthalb Sekunden deutlich schneller, Leclerc hingegen verlor eine halbe Sekunde auf den Teamkollegen. Die rote Doppelspitze hielt allerdings kaum länger als die Führung Gaslys. Hamilton nahm Vettel fast zwei Zehntel ab und setzte sich an die Spitze. Bottas hingegen schmiss seinen ersten Versuch mit einem Dreher ausgangs von Kurve zwei weg.

Während Hamilton nach einer fliegenden Runde an die Box zurückkehrte, versuchten Vettel und Leclerc auf dem ersten Reifensatz nach einer Cooldown-Lap noch einmal zu attackieren. Die Jagd nach einer Zeitenverbesserung blieb für die Scuderia aber ohne Erfolg. Zweieinhalb Minuten vor Schluss begann der Showdown um die Pole Position.

Hamilton verbesserte die Bestzeit auf dem letzten Run noch einmal, doch es reichte nicht. Vettel brummte dem Briten zwei Zehntel auf und sicherte sich damit die erlösende Pole Position. Leclerc wurde Dritter. Dahinter landete sensationell Daniel Ricciardo im Renault.

Gasly landete auf Platz fünf. Bottas gelang es auf seinem letzten Run nicht mehr Schadensbegrenzung zu betreiben. Der Finne wurde lediglich Sechster. Komplettiert wurden die Top-10 von Hülkenberg, Norris, Sainz und Magnussen.

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle: Bottas drehte sich auf seinem ersten Run am Ausgang von Kurve zwei
Top-5: Vettel, Hamilton, Leclerc, Ricciardo, Gasly

Q2 in Kanada: Verstappen scheidet durch Magnussen-Crash aus

Das war Q2: Mercedes legte im Q2 als erstes los und offenbarte mit dem Medium-Reifen gleich eine gewagte Strategie. Das Ferrari-Duo und Verstappen gingen kurze Zeit später auf die Strecke und zogen bei der Strategie mit. Auch sie versuchten, sich auf ihren ersten Runs mit der Medium-Mischung für das Q2 zu qualifizieren.

Bottas musste seinen ersten Versuch nach einem heftigen Rutscher in Kurve drei abbrechen, Leclerc verbremste sich in Kurve acht und verwarf seinen Run ebenfalls. Vettel und Hamilton machten es besser und setzten sich an die Spitze. Mit 1:11.309 Minuten war Vettel knapp drei Hundertstel schneller als Hamilton. Bottas lag anderthalb Zehntel dahinter auf Position drei.

Leclerc verbesserte sich kurz darauf und schob sich für einen Moment an die Spitze, nur um dann von Vettel verdrängt zu werden. Für Ferrari und Mercedes schien die Medium-Strategie aufzugehen, bei Red Bull hingegen funktionierte es nicht. Verstappen hatte auf seiner schnellsten Runde Verkehr und wurde von der Konkurrenz aus dem Mittelfeld bis auf Platz zehn durchgereicht.

Mit Gasly gingen die Österreicher auf Nummer sicher. Der Franzose fuhr auf dem Soft-Reifen bis auf eine halbe Zehntel an Vettel heran und schob sich zwischen die Ferrari-Doppelspitze. Bei Mercedes wich man nicht vom Medium-Reifen ab. Hamilton rückte noch einmal aus und unterbot die Ferrari-Bestzeit um anderthalb Zehntel. Bottas schob sich mit acht Hundertsteln Rückstand auf Platz zwei.

Mercedes und Ferrari waren damit sicher im Q3. Verstappen hingegen musste als Elfter in den Schlussminuten noch einmal ausrücken. Red Bull ließ vom Medium ab und schickte den Niederländer auf Soft raus. Neben ihm waren auch Kvyat, Giovinazzi, Albon und Grosjean noch nicht für das Finale des Zeittrainings qualifiziert.

Verstappen musste seinen Run nach zwei persönlichen Sektorbestzeiten abbrechen, nachdem Magnussen in die Wall of Champions eingeschlagen war. Durch den Unfall des Dänen war die Luft in der entscheidenden Phase des Q2 raus. Verstappen blieb Elfter und musste einen bitteren Q2-K.o. hinnehmen. Ricciardo, Hülkenberg, Sainz, Norris und Magnussen zogen neben den Top-Teams ins Q3 rein. Letzterer ging nach dem Unfall allerdings nicht mehr auf die Strecke.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle:Leclerc ließ nach einem Verbremser in Turn 8 den Poller aus, woraufhin ihm seine schnellste Zeit gestrichen wurde. Magnussen schlug in den Schlussminuten in die Wall of Champions ein und sorgte für ein vorzeitiges Ende des Q2.
ausgeschieden: Verstappen, Kvyat, Giovinazzi, Albon, Grosjean
Top-5: Hamilton, Bottas, Vettel, Gasly, Leclerc, Ricciardo

Q1 in Kanada: Räikkönen und Racing Point gehen K.o.

Das war Q1: Das Williams-Duo eröffnete beinahe schon traditionell das Zeittraining. Nachdem sich bis auf Perez auch das gesamte Mittelfeld an die Arbeit gemacht hatte, folgten mit Vettel und Leclerc die ersten beiden Piloten der Top-Teams. Red Bull zog kurz darauf nach, einzig Mercedes ließ sich fast fünf Minuten Zeit. Mit noch zwölf Minuten auf der Uhr waren bis auf Perez dann aber alle Fahrer auf der Strecke. Das gesamte Feld nutzte im Q1 den Soft-Reifen.

Leclerc, Verstappen und Vettel markierten nach ihren ersten Runs die Spitze. Vettel verlor auf seiner Runde über eine halbe Sekunde auf Leclerc und wurde in der Folge von Hamilton, Bottas, Gasly und Norris verdrängt. Nach einer Cooldown-Lap passte es aber beim Heppenheimer. Beim zweiten Versuch lag er nur noch eine Zehntel hinter Leclerc, der seine Rundenzeit ebenfalls noch einmal verbesserte und den ersten Platz festigte.

Red Bull und Mercedes fuhren auf dem ersten Reifensatz ebenfalls mehrere fliegende Runden und legten wie das Ferrari-Duo sukzessive nach. Zunächst trennte Hamilton die rote Doppelspitze, dann knüpfte Bottas Leclerc über zwei Zehntel ab und setzte sich an die Spitze. Verstappen und Gasly gelang es auf den Positionen fünf und sechs nicht an der Spitze mitzumischen.

Die Antwort der Scuderia auf die Mercedes-Bestzeit ließ nicht lange auf sich warten. Zunächst unterbot Leclerc die Rundenzeit von Bottas um hauchdünne 15 Tausendstel, dann war Vettel seinerseits noch einmal 14 Tausendstel schneller. Während alle Piloten der Top-Teams vier Minuten vor Schluss an die Box kamen, versuchte Hamilton weiter erfolglos seine Zeit zu verbessern.

In den Schlussminuten waren sich die Top-Teams ihrer Sache sicher und blieben in den Garagen. Überraschend auf den K.o.-Rängen befanden sich kurz vor Schluss neben den beiden Williams und Stroll auch Hülkenberg und Sainz. Beide waren mit ihrem letzten Schuss erfolgreich und lösten mit den Plätzen sechs und sieben ihr Ticket für das Q2.

Während McLaren und Renault beide Autos in den Top-10 platzierten, erlebte Racing Point beim Heimspiel ein Debakel. Mit Perez und Stroll auf den Positionen 16 und 18 schieden beide Piloten des kanadischen Teams im Q1 aus. Eine Enttäuschung erlebte auch Räikkönen, der als 17. ebenfalls Feierabend machen musste. Die letzten beiden Positionen belegten Russell und Kubica.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle:-
ausgeschieden: Perez, Räikkönen, Stroll, Russell, Kubica
Top-5: Vettel, Leclerc, Bottas, Hamilton, Verstappen

Das Wetter: Wie schon das gesamte Wochenende ging auch das Qualifying der Formel 1 in Montreal bei perfekten Bedingungen über die Bühne. Die Außentemperatur betrug 23 Grad Celsius, die Sonneneinstrahlung heizte den Asphalt bis auf 48 Grad Celsius auf.