Ein wenig scheint die Wall of Champions in den vergangenen Jahren ihre Anziehungskraft verloren zu haben. Doch mit etwas Hilfe klappt es auch in der Formel-1-Saison 2019 noch: Im 2. Freien Training zum Kanada GP war es Max Verstappen, der Montreals berühmteste Mauer etwas schwunghaft küsste.

Doch Verstappen fuhr nicht aus freien Stücken in die Wall of Champions. Direkt vor ihm fuhr Pierre Gasly deutlich langsamer, Verstappen lief just in der letzten Schikane auf seinen Teamkollegen auf. "In seiner verwirbelten Luft habe ich in die Mauer untersteuert", erklärte der Niederländer, wie es dazu kommen konnte.

Verstappen erwischte die Mauer erst mit dem rechten Vorderrad, anschließend wohl noch mit dem rechten Hinterrad. "Das hat unser Programm etwas komprimiert", klagt er. Der Red-Bull-Pilot konnte zwar noch aus eigener Kraft zurück an die Box fahren, doch dort verbrachte er viel Zeit mit Checks.

Wie konnte er überhaupt so ungünstig auf seinen Teamkollegen auflaufen? "Ihm wurde gesagt, dass ich komme, aber er hat zu spät reagiert", meint Verstappen. Gasly verteidigt sich: "Sie haben es mir ziemlich spät gesagt, als ich meine Runde schon vorbereitet habe. Da hatte ich schon begonnen, zu pushen. Sie haben es mir gesagt, aber ich konnte nicht genau sehen, was passiert ist."

Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko sieht die Schuld bei Gasly: "Ihm wurde gesagt, dass von hinten Max kommt. Ihm wurden die Abstände regelmäßig durchgegeben. Aber er hat zu spät Gas gegeben oder ist nicht richtig auf die Seite gefahren."

Ganz freisprechen will der Doktor aber auch Verstappen nicht: "Max hätte nicht in die Mauer fahren müssen, er hätte auch vom Gas gehen können."