Was für eine Qualifying-Generalprobe in Monaco: Charles Leclerc holte sich im 3. Freien Training zum Monaco GP 2019 die Bestzeit, musste aber wegen eines Vergehens eine Strafe fürchten. Der Auslöser für den Ärger war ausgerechnet ein Unfall von Sebastian Vettel [mehr dazu im Abschnitt Zwischenfälle].

Das Ergebnis: Wie aus heiterem Himmel fuhr Charles Leclerc mit 1:11,265 Minuten die Bestzeit im 3. Training. Der Lokalmatador verwies damit das Mercedes-Duo Valtteri Bottas und Lewis Hamilton auf die Plätze zwei und drei. Bottas hatte nur 0,053 Sekunden Rückstand, Hamilton bereits zwei Zehntel.

Max Verstappen lag mit knapp drei Zehntelsekunden Rückstand ebenfalls noch in Schlagdistanz. Red-Bull-Teamkollege Pierre Gasly sortierte sich mit dem üblichen Respektabstand auf Rang fünf ein. Best of the Rest wurde Antonio Giovinazzi im Alfa vor Daniil Kvyat im Toro Rosso. Kevin Magnussen, Kimi Räikkönen und Alex Albon komplettierten die Top-10.

Besser als noch am Donnerstag lief es für Renault: Nico Hülkenberg verpasste die Top-10 als Elfter knapp, Teamkollege Daniel Ricciardo landete direkt dahinter. Weil Vettel nach seinem Unfall nicht mehr fahren konnte, landete er nur auf Rang 14.

Die Zwischenfälle: Schon nach einer Viertelstunde war das 3. Freie Training für Sebastian Vettel zu Ende. Den Ferrari-Piloten erwischte es ganz klassisch in Saint Devote. Vettel verbremste sich, doch statt den Notausgang zu nehmen, versuchte er die Kurve noch zu bekommen. Der Versuch endete mit Nase und linker Vorderradaufhängung in der Leitplanke.

Den traditionell gut ausgebildeten Streckenmarshalls in Monaco genügte eine zwei Minuten kurze VSC-Phase, um den havarierten Boliden zu bergen. Doppelt bitter für Ferrari: Charles Leclerc fuhr während der VSC-Phase offenbar zu schnell. Der Vorfall wurde nach dem Training untersucht.

Ihm drohte eine Strafversetzung. Als Sebastian Vettel 2018 im 1. Freien Training unter VSC zu schnell fuhr, musste er um drei Plätze in der Startaufstellung zurück. Dabei ist es egal, an welcher das vorgegebene Geschwindigkeitsprofil nicht eingehalten wurde.

Um 13:52 Uhr dann jedoch die Entwarnung: Leclerc kam mit einer Verwarnung davon. Leclerc habe in Kurve eins klar und angemessen verzögert. Das VSC sei dann gekommen, als Leclerc sich zwischen T1 und T2 befunden habe. Er habe daraufhin signifikant verzögert, doch habe es nicht gereicht, um über der vorgegebenen Zeit bis Kurve acht zu bleiben.

Insgesamt sei er nennenswert langsamer gewesen als auf einer normalen Runde. Daher keine Startplatzstrafe. Die Verwarnung gab es dennoch, weil ein sicherheitsrelevanter Regelbruch formal festgehalten werden müsse.