Mercedes unterstrich im 2. Freien Training der Formel 1 in Monaco auf beeindruckende Weise seine Favoritenrolle für das Rennen im Fürstentum. Anders als am Vormittag ließen Lewis Hamilton und Valtteri Bottas der Konkurrenz von Red Bull und Ferrari diesmal keine Chance. Der Weltmeister fuhr erneut Bestzeit, Bottas blieb abermals nur hauchdünn dahinter. Sebastian Vettel beendete den Freitag auf Platz drei.

Die Platzierungen: Ferrari legte als erstes Top-Team Qualifying-Runs auf dem Soft-Reifen vor, Mercedes ließ sich Zeit. Die Antwort der WM-Leader hätte deutlicher kaum ausfallen können. Hamilton fuhr mit 1:11.118 Minuten eine ganze Sekunde schneller als im FP1. Bottas landete lediglich acht Hundertstel dahinter. Auf dem Weg zu diesen Fabelzeiten wechselte sich das Silberpfeil-Duo an der Spitze mehrfach ab und lieferte sich einen für den Trainingstag ungewöhnlich harten Schlagabtausch.

Vettel verlor als erster Verfolger fast acht Zehntel auf die Bestzeit. Dahinter folgte Pierre Gasly im Red Bull. Für die Teamkollegen der beiden lief der Nachmittag nicht ganz rund. Charles Leclerc verpatzte seinen Run auf dem Soft-Reifen und wurde mit über einer Sekunde Rückstand auf Hamilton lediglich Zehnter. Verstappen fuhr nur 17 Runden, nachdem er den Großteil der Session in der Garage verbracht hatte. Ohne einen Performance-Run absolviert zu haben wurde er Sechster.

Für die große Überraschung sorgten am Nachmittag Toro-Rosso-Rookie Alex Albon und die Alfa-Romeo-Piloten. Der Thailänder fuhr die fünftschnellste Zeit und verlor dabei weniger als eine Sekunde auf die Spitze. Giovinazzi und Räikkönen fuhren auf die Ränge acht und neun. Mit Position sieben Kevin Magnussen im Haas fuhren fünf der insgesamt sechs Ferrari-Aggregate im Feld in die Top-10.

Die rote Laterne ging im zweiten Training wieder an Williams, nachdem am Vormittag noch Lance Stroll den letzten Platz belegt hatte. Russell und Kubica verloren vier Sekunden auf die Bestzeit. Stroll büßte als 18. ebenfalls noch dreieinhalb Sekunden ein. Davor platzierte sich das Renault-Duo, das fast zwei Sekunden vor dem Kanadier landete.

Die Zwischenfälle: Wie in der ersten Session gab es auf der Suche nach dem Limit auf dem engen Stadtkurs die üblichen Ausrutscher. Zu Beginn verbremste sich Grosjean in der Hafenschikane, wenig später entging Verstappen nur hauchdünn einem weiteren Monaco-Crash.

Der Niederländer war im zweiten Abschnitt der Schwimmbad-Passage etwas zu wild unterwegs und touchierte am Ausgang mit dem rechten Hinterrad leicht die Leitplanke. Beim Red Bull mit der Startnummer 33 trat wenig später ein Problem auf, aufgrund dessen Verstappen an der Box blieb und erst kurz vor Schluss noch einmal für zwei Runden ausrückte.

Die heikelste Stelle war wie gewohnt St. Devote. Beim Anbremsen auf die erste Kurve waren erneut einige Piloten zu spät dran. Williams-Rookie George Russell verpasste den Bremspunkt um einige Meter und zerstörte sich seinen Reifensatz bei einem ausgedehnten Verbremser. Der Brite konnte nach einem Wendemanöver in der Auslaufzone weiterfahren.

Ebenfalls in Kurve eins zu spät dran waren Grosjean und Vettel. Wie Russell mussten beide per Rückwärtsgang aus der Auslaufzone ausparken, um die Fahrt fortzusetzen. Abgesehen von diesen Zwischenfällen und dem üblichen Verkehrschaos mit abgebrochenen schnellen Runden verlief das Training ruhig.

Das Wetter: Die Formel 1 erfreute sich in Monaco auch am Nachmittag an perfekten äußeren Bedingungen. Während der gesamten Session schien die Sonne. Die Lufttemperatur lag bei 19 Grad Celsius, der Asphalt bei 31 Grad.