Jetzt ist es auch offiziell gelüftet: das vielleicht am schlechtesten gehütete Rennkalender-Geheimnis der gegenwärtigen Formel 1. Schon 2020 kehrt die Königsklasse zurück in die Niederlande, nach Zandvoort.

Die Aufnahme des Oranje-Rennens in den F1-Kalender geschieht jedoch nicht ohne Folgen. So waren zuletzt bereits Gerüchte gestreut worden, Zandvoort übernehme den Platz des Spanien GP im Rennkalender. Barcelona sei raus.

Rennkalender 2020: F1-Boss deutet zweier 2019er Rennen an

Zu Beginn des vergangenen Rennwochenendes auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya war das ein großes Thema. Zumal parallel F1-Boss Chase Carey in einer Telefonkonferenz mit Finanzexperten auch noch davon sprach, Liberty gehe gegenwärtig von zwei neuen Rennen 2020 und einem weiterhin 21 Rennen umfassenden Kalender - obwohl man sehr gerne mehr wolle - aus.

Formel 1 in Zandvoort: 360-Grad-Runde mit Max Verstappen (01:54 Min.)

Das würde bedeuten: Zwei aktuelle Events müssen Zandvoort und Hanoi - der Vietnam GP ist bereits seit Monaten bestätigt - weichen. Die Kandidatenliste ist klar: Silverstone, Hockenheim, Mexiko Stadt, Monza und eben Barcelona. Sie alle haben keinen gültigen Vertrag über 2019 hinaus. Der Italien GP verfügt seit kurzer Zeit jedoch über eine grundlegende Einigung, muss nur noch letzte Details aushandeln.

Monza fehlt nur Unterschrift, Barcelona großer Wackelkandidat

Als ganz heißer Kandidat für ein Aus wird dagegen immer wieder Barcelona genannt. Wie überall anders auch geht es auch dort mehr als alles andere ums Geld, sprich die Antrittsgebühr. Streckenchef Vincenc Aguilera betonte vor dem vergangenen Wochenende, noch sei nichts entschieden. Die noch laufenden Verhandlungen bestätigte der Spanier jetzt auch danach, als sich die Anzeichen der Zandvoort-Verkündung verdichtet hatten.

Die Niederlande seien für Barcelona auch überhaupt kein Problem. "Wir können drin sein [im Rennkalender], Zandvoort kann es und auch andere", so Aguilera in der spanischen 'El Mundo Deportivo'. Die spekulierte Übernahme des Barcelona-Termins sei kein Weltuntergang. "Was aber eine Tragödie wäre, ist, wenn wir die F1 verlieren würde. Wir werden um dasselbe Datum kämpfen, aber es wäre kein Drama. Ich hätte es lieber 15 Tage früher oder später als gar keine Formel 1 zu haben."

Barcelona will weiterkämpfen: Haben noch Zeit

Noch habe man in jedem Fall ausreichend Zeit für Verhandlungen. "Bis zum Sommer", sagt Aguilera. Genau dann, wenn die Formel 1 meist mit dem erstem Entwurf ihres provisorischen Rennkalenders um die Ecke kommt. Genau darauf setzt auch Carlos Sainz, der letzte in der F1 verbliebene spanische Pilot. "Für mich wäre es natürlich ein großer Verlust im Rennkalender. Aber die Verhandlungen laufen noch so weit ich weiß", sagt der McLaren-Fahrer.

Der Abschied von Publikumsliebling Fernando Alonso ist dabei selbst ein unangenehmes Gegenargument für einen Spanien-Verbleib, fehlt so doch ein gewaltiger Zuschauermagnet. Doch der könnte ja zurückkehren. Vielleicht ist es diese Hoffnung, wenn Sainz sagt, vielleicht reiche es nicht mehr für 2020, aber zumindest eine schnelle Rückkehr in der Zukunft.

Carlos Sainz: Spanien hat die Formel 1 verdient!

Sicher ist für Sainz nur eins: "Diese Stadt, diese Strecke, verdienen es, in der Formel 1 zu sein. Der Spanien GP hat jede Menge Geschichte in der Formel 1, diese Strecke hat es. Es wäre so schade, sie zu verlieren." Vor allem an Zandvoort? Der Zusammenhang der beiden Strecken-Schicksale beschäftige am Wochenende auch die Fahrer: