Valtteri Bottas erlebte beim fünften Rennen zur Formel-1-Weltmeisterschaft 2019 ein Deja-vu. Der Mercedes-Pilot dominierte auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya das gesamte Wochenende, startete von Pole Position und verlor den Sieg beim Spanien GP auf den ersten Metern nach dem Start.

War es in Shanghai noch die weiße Linie hinter der Pole Position, die für durchdrehende Räder sorgte, stoppte ihn diesmal die Technik. "Ich hatte Vibrationen an der Kupplung, deshalb war der Start ziemlich schlecht", beklagte sich Bottas. "Sie hat in einer hohen Frequenz gebissen und wieder losgelassen."

Bottas fiel deshalb schon auf den ersten Metern zurück, war in Kurve eins sogar schon zwischen Teamkollege Lewis Hamilton und Ferrari-Pilot Sebastian Vettel eingeklemmt. Weil sich Vettel verbremste und die Linie nicht mehr halten konnte, kam Bottas immerhin noch auf Rang zwei aus dem Startgetümmel heraus.

Bottas: Das nervt sehr, aber es ist niemand schuld

Die Kupplungsprobleme kamen für Bottas genau zum falschen Zeitpunkt. Beim Vorstart war noch alles okay. "Es kam ohne Vorwarnung, ich hatte dieses Problem das erste Mal", erklärte der Finne, der mit Rang zwei auch die WM-Führung wieder an Hamilton verlor.

"Es nervt sehr, dass für mich die ganze harte Arbeit dadurch zerstört wurde", ärgerte sich Bottas. "Ich will aber niemandem im Team die Schuld geben. Wir sind ein starkes Team und werden untersuchen, warum es passiert ist und wie wir verhindern können, dass es in Zukunft nochmal passieren wird."

"Für mich persönlich ist es ärgerlich, aber es ist so", zeigte er sich dennoch versöhnlich. "Es gibt schlimmere Tage im Büro." Und schließlich hatte Bottas zumindest theoretisch auch noch 66 Runden Zeit, die Reihenfolge wieder umzudrehen. "66 Runden musst du dich jede einzelne Kurve fokussieren. Mit den Autos heute bist du so am Limit, da ist das Rennen nie in der ersten Kurve verloren."

Auch Kampf um schnellste Runde ging verloren

"Es gibt Möglichkeiten, aber heute nicht. Lewis fuhr ohne Fehler", musste Bottas anerkennen. "Wenn man zurückblickt habe ich das Rennen am Start verloren, aber im Auto denkst du nicht daran."

Podiums-Feier mit Dieter Zetsche, Foto: LAT Images
Podiums-Feier mit Dieter Zetsche, Foto: LAT Images

Nachdem Hamilton im Rennverlauf eine Lücke zu Bottas aufmachen konnte, hatte der Pole-Setter zumindest beim Restart nach dem Safety-Car noch eine Chance. Doch Hamilton erwischte einen guten Restart, Bottas konnte keinen wirklichen Angriff starten. Anschließend wurde Bottas' Rückstand schnell wieder größer.

"Ich habe in den Lademodus geschalten, um die Batterie aufzuladen. Ich wollte die schnellste Runde holen", erklärte Bottas. Doch auch dieser Plan ging nicht auf, Hamilton holte sich den Zusatzpunkt. "Ich hätte es vielleicht eine Runde früher versuchen sollen", ärgert sich der 29-Jährige.