Der ganz große Grosjean-Traum eines Angriffs auf Red Bull ist im Qualifying zum Spanien GP 2019 ausgefallen. Mit Platz sieben für den Franzosen und Rang acht für Kevin Magnussen lieferte das Haas F1 Team im Zeittraining der Formel 1 in Barcelona dennoch ein Ausrufezeichen. Nur zwei Zehntel hinter den Top-Teams, stramme sechs vor dem Rest des Mittelfelds. Dieses Ergebnis sich kann sich mehr als sehen lassen für die US-Boys.

"Echt zufriedenstellend für uns, Best of the Rest zu sein - und das mit so einem Vorsprung auf unsere Verfolger", schwärmt Magnussen. "Noch einen Red Bull zu bekommen, wäre nur Bonus gewesen. Aber Pierre [Gasly] hat jetzt auch seinen Speed gefunden, ist näher an Max dran", ergänzt Grosjean. Magnussen: "Aber wir sind auch näher an den drei Top-Teams dran als am Mittelfeld. Hoffentlich können wir das morgen in eine gute Rennpace umwandeln und gute Punkte holen."

Grosjean vs. Magnussen? Jetzt bloß kein Haas-Crash

Damit das gelingt, herrscht bei am Sonntag eine klare Übereinkunft: Das Teamergebnis steht über allem anderen. "Uns ist beiden bewusst, was wir morgen tun müssen. Wir haben nur acht Punkte, aber ein sehr schnelles Auto. Also brauchen wir morgen auch mal gute Punkte und dürfen nicht darum kämpfen, wer jetzt Siebter und wer Achter wird", sagt der Däne auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Grosjean pflichtet K-Mag bei: "Wie haben auch eine tolle Beziehung." Teamintern soll also keiner den Helden spielen. Doch mit diesem Bewusstsein der direkt nebeneinander startenden Teamkollegen hat sich Haas längst nicht der größten Sorgen entledigt. Denn die lautet nach den vergangenen Rennen weiter Rennpace und Reifenmanagement. Genau deshalb betont Magnussen, ein gutes Rennen zu erhoffen - nicht klar zu erwarten.

Trotz Gala: Jüngste Haas-Krise bremst hohe Erwartungen

"Es war so hart und schwierig die letzten Rennen für uns, dass es schwer ist, sehr hohe Erwartungen zu haben", sagt Magnussen. Schon am Freitag war der Däne skeptisch, ob Haas nicht nur schnell war, sondern auch wusste, warum. "Wir lernen gerade noch viel", betont Magnussen am Samstag erneut. "Hoffentlich funktioniert es morgen und wir verstehen auch, warum es funktioniert. Wenn nicht und wir noch verloren sind, dann gehen wir nach Hause und heulen etwas", scherzt der Däne.

Ein besseres Gefühl als zuletzt habe er jedoch. Allein schon wegen des Streckenlayouts. "Das Gute hier ist, dass das Überholen sehr schwierige ist. Selbst wenn wieder etwas Pace fehlen sollte, sollten wir in der Lage sein, vorne zu bleiben", meint Magnussen. "So wie wir es schon in Melbourne geschafft haben", erinnert der Däne.

Grosjean: Kommen mit Reifen hier besser klar

Teamkollege Romain Grosjean gibt sich weiter klar zuversichtlicher. "Hoffentlich können wir diese Form im Rennen konservieren. Hier haben wir die Reifen aber gut zum Arbeiten bekommen, womit wir zuletzt zu kämpfen hatten", sagt der Franzose. "Wir sind nicht weit weg von Red Bull und eine gute Ecke vor den Autos hinter uns. Darauf können wir stolz sein."

"Es ist auf jeden Fall schön, wieder in dieser Position zu sein", stimmt Teamchef Günther Steiner zu. "Alle haben einen klasse Job gemacht, es ist einfach fantastisch. Das ganze Team ist nach einer harten Woche in Baku zurückgekommen." Doch wäre es nicht das erste Mal bei Haas, sollte das Team am Sonntag eine gute Ausgangslage ruinieren. Deshalb hofft Grosjean vor allem auf Langeweile. "Ein langweiliges P7/P8 wäre für das Team perfekt", scherzt er bei Motorsport-Magzin.com.

Magnussen bleibt nervös

Doch können die Reifen am Ende wieder alles ruinieren? So weit geht selbst Zweckpessimist Magnussen nicht. "Der Freitag sah besser aus als vorherige Freitage", kommentiert der Däne die zuvor so problematische Longrun-Pace. "Bei uns ging mit viel Sprit nach zwei Runden die Pace ja einfach irgendwie weg. Aber hier war es schon im Training anders. Deshalb bin ich da schon etwas optimistischer", sagt Magnussen.

"Hier wirkt einfach mehr Energie auf die Reifen, deshalb sollten wir klarkommen", ergänzt Grosjean. Dennoch. So ganz traut man dem Braten nicht. K-Mag: "Die Erfahrungen der letzten Rennen machen dich einfach nervös."