Vier Mercedes-Doppelsiege und Valtteri Bottas in der WM-Wertung vor Lewis Hamilton. Damit hatte in der Formel 1 2019 nach dem starken Testeindruck Ferraris und den klaren teaminternen Verhältnissen bei den Silberpfeilen im Vorjahr wohl niemand gerechnet.

Doch genau dieses Bild liefert die Königsklasse vor dem Europaauftakt, dem Spanien GP in Barcelona. Wie konnte es dazu kommen? Nur durch Glück? Weil Mercedes einfach da war wenn sich Ferrari einzig selbst schlug? Genau dagegen wehrt sich der Finne vor dem fünften Saisonrennen. Bottas will sich und sein Team nicht um den eigenen Verdienst gebracht sehen.

"Wir haben als Team einen guten Job gemacht. Wenn man sich den Level anschaut, auf dem wir geliefert haben, dann verdienen wir diese Ergebnisse", sagt Bottas. "Klar hatten wir manchmal Glück. Etwa in Bahrain, da lag es an Defekten der Konkurrenz, dass wir den Doppelsieg bekommen haben", gesteht Bottas zwar. "Aber das bedeutet auch, dass wir in diesem Rennen das zuverlässigste Auto hatten."

Deshalb gehe es nicht um Glück. "Sondern vor allem darum, wie das Team performt, was wirklich beeindruckend war", so Bottas. Da habe einfach jede Nuance gestimmt. "Es ging um Details im Qualifying und den Rennverlauf", schildert Bottas. "Ich sehe uns daher nicht weit vor, vielmehr auf Augenhöhe mit Ferrari. Je nach Strecke wird sich zeigen, wer die Oberhand hat."

Detailarbeiter Bottas

Bottas zielt damit ganz bewusst nicht nur auf sich selbst, sondern das Team insgesamt. Wobei er durchaus auch auf seiner Seite mehr Detailversessenheit denn je beobachtet. Doch selbst da geht es um das Team. "Ich war in der Lage mit Jahr über Jahr bei der Zusammenarbeit mit dem Team zu verbessern, konnte da an meinen Fähigkeiten arbeiten, mich auf alle kleinen Details fokussieren", schildert Bottas. "Und wenn du das tust, ist es eben nur eine Frage der Zeit, bis es richtig läuft."

Hamilton vs. Bottas: Sprengstoff im Titelkampf? (14:32 Min.)

Um welche Details geht es konkret? Zum Beispiel Bottas' neuen Renningenieur Riccardo Musconi, der 2019 den Richtung Formel E abgewanderten Tony Ross ersetzt hat. "Wenn du neue Leute um dich herum hast, denkst du über manche Dinge dann auch mal anders nach", berichtet Bottas dazu.

"Das kann die neue Wege öffnen, wenn es um das Setup geht und die Richtung, die du da einschlägst. Das hat echt gut begonnen und wir lernen als Ingenieursteam permanent, es wird nur besser und besser."