Der Williams FW42 der Saison 2019 ist im Starterfeld der Formel 1 ganz klar das schlechteste Auto. Doch es geht bei Williams nicht nur darum, dass das Auto einfach nur schlecht ist. Die Probleme sind weitläufig. Robert Kubica hinterfragte schon seit Wochen, ob er überhaupt das gleiche Modell wie sein Teamkollege George Russell fahre. So groß waren die Unterschiede im Handling und auch in den Daten.

Vor dem Spanien-GP in Barcelona ist Williams ziemlich sicher, dass sich das Problem erledigt hat. Zum Teil auch aus bizarren Gründen: George Russell schrieb den Unterboden seines FW42 in Baku bei einer Kollision mit einem Kanaldeckel ab. Das Chassis konnte Williams in der Zwischenzeit retten, doch der Unterboden ist Geschichte. Und laut Williams war der das Problem.

Nach vier Rennen: Williams will Problem verstehen

"Ich weiß, dass Robert dachte, die Unterböden seien leicht verschieden", sagt Williams-Teamchefin Claire Williams am Donnerstag vor dem Spanien-GP in Barcelona. "Wir konnten es mit unseren Scans und Analysen nicht klar identifizieren, aber wenn dir ein Fahrer sagt, dass etwas anders ist, dann musst du dem nachgehen. Das machen wir momentan."

Am Chassis, wie man teilweise vermutete, soll es nicht liegen. "Was das angeht, so sind das identische Chassis", versichert Williams. Kubica selbst vertraut mittlerweile darauf, dass das Team seine Probleme identifiziert hat: "Ich glaube, das Team hat endlich verstanden, wo das Problem liegt. Hoffentlich wird das gelöst, damit ich zumindest besseren Komfort und bessere Konstanz vom Auto bekomme."

Williams repariert: Alle Schäden aus Baku für Spanien beseitigt

Ob es passt, ist aber vor dem ersten Training schwer zu sagen. "Das Gefühl mit dem Unterboden, das Robert hatte, das war der Unterboden, den George beim Zwischenfall mit dem Baku-Kanaldeckel am Auto hatte", erklärt Claire Williams. "Also ist das effektiv erledigt."

Denn dieser seltsame Unterboden des George Russell ist seit dem Crash mit dem Kanaldeckel Geschichte, nachdem er sich dort in Karbon-Kleinteilen über die Strecke verteilt hatte. Das Chassis selbst ist übrigens wieder bereit, Williams konnte es in der Vorwoche wieder ordnungsgemäß zusammenbauen.

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Spanien GP (10:22 Min.)

Gleiches gilt auch für das Chassis von Robert Kubica, welches der im Qualifying in die TecPro-Barrieren setzte. "Beide Chassis von beiden Zwischenfällen in Baku sind repariert, sind hier, und das Ersatz-Chassis ebenfalls", bestätigt Claire Williams.

Williams in Barcelona: Analysen statt Upgrades

Große Upgrades bringt Williams für Barcelona keine. "Ein paar Dinge hatten wir geplant, aber nach Baku ist es leider etwas verschoben worden", sagt George Russell in der Pressekonferenz. "Aber wie bei jedem Rennen haben wir ein paar Dinge zum Testen, und momentan läuft es wohl etwas anders als bei anderen Teams, weil wir testen, um unsere Einschränkungen voll zu verstehen."

"Wir werden wohl versuchen, später etwas zu bringen, weil wir natürlich gegenwärtig ziemlich weit hinten sind und einen ordentlichen Brocken Zeit finden müssen", so Russell. Insgesamt ist Williams vor Spanien überzeugt: Man macht Schritte in die richtige Richtung. In Spanien ist aber noch mit keinen Auswirkungen zu rechnen. Denn auch wenn Williams ihre Probleme verstanden haben sollte - sie zu lösen ist eine andere Geschichte.