Wieder auf dem Podium, aber wieder hinter beiden Mercedes und wieder chancenlos: Der Aserbaidschan GP war für Sebastian Vettel und Ferrari einmal mehr ernüchternd. In der WM-Tabelle der Formel-1-Saison 2019 zog Vettel zwar an Max Verstappen vorbei und belegt nun Rang drei, doch der Rückstand auf die beiden Mercedes-Piloten Valtteri Bottas und Lewis Hamilton ist mit 35 respektive 34 Punkten bereits gewaltig.

Der vierte Lauf 2019 war dabei der wohl ereignisärmste für Vettel. Der vierfache Fomel-1-Weltmeister startete von Rang drei und kam auch auf Rang drei ins Ziel. Für den Zuschauer nicht besonders spannend. für Vettel selbst schon: "Ich habe das Rennen genossen, zumindest nach dem ersten Stint."

Vettels Rennen war zweigeteilt. Auf den Soft-Reifen funktionierte nach dem Start nicht viel. "Es war wirklich schwierig. Ich habe Fehler um Fehler gemacht, es war grauenhaft, weil ich kein Gefühl für das Auto hatte", klagte er nach dem Rennen.

Vette: Soft-Reifen erst zu kalt, dann kaputt

Vettels Problem: Die Reifen. "Zunächst war es schwierig, sie zum Arbeiten zu bekommen. Als ich sie dann auf Temperatur hatte, hatte ich sie mir schon kaputt gefahren." Ein kostbares Problem: Denn im zweiten Stint auf den Medium-Reifen lief es deutlich besser.

Schon in Runde elf kam Vettel zum Reifenwechsel. Allerdings hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als zehn Sekunden Rückstand auf das Mercedes-Duo. Besonders ärgerlich, weil schon die ersten Runden auf dem Medium-Reifen deutlich besser waren. "Wir waren leider nicht nah genug dran", ärgert sich Vettel. "Denn es wäre schwierig für sie gewesen, mit beiden Autos zu reagieren."

Das Problem, das Vettel anspricht: Mercedes musste auf den Undercut mit beiden Autos reagieren. In China machte das Weltmeisterteam das mit einem Doppel-Stopp. In Baku war das ob des großen Vorsprungs nicht nötig. Trotzdem: Durch den früheren Stopp hatte Vettel nur noch sechs Sekunden Rückstand auf Bottas und fuhr sogar nur eine Sekunde hinter Hamilton.

Vettel: Im Schnitt nicht schnell genug

Etwas überraschend konnte Vettel das gesamte Rennen relativ nah dran bleiben. "Der zweite Stint war viel besser. Es gab kaum Unterbrechungen, kaum gelbe Flaggen. Es war wirklich schön, das Auto zu fühlen und ständig zu pushen. Hier kommt man in einen schönen Rhyhtmus und das habe ich genossen.", so Vettel.

Ein bittersüßer Platz auf dem Podium: Ferrari war wieder chancenlos gegen Mercedes, Foto: LAT Images
Ein bittersüßer Platz auf dem Podium: Ferrari war wieder chancenlos gegen Mercedes, Foto: LAT Images

Nach der kurzen VSC-Phase keimte noch einmal kurz Hoffnung auf: "Der Restart war mega, ich bin sofort die schnellste Runde gefahren, konnte mehr als eine Sekunde von Max [Verstappen] wegfahren. Das hat mir etwas geholfen und er hat es dann akzeptiert."

Nach vorne konnte Vettel aber trotzdem nichts ausrichten. "Es war nicht genug, um ernsthaft Druck auf Mercedes machen zu können", musste auch Vettel feststellen. Der Ferrari-Pilot resümiert ernüchtert: "Im Schnitt waren wir nicht schnell genug."