Am Sonntag des Aserbaidschan GP machte eine kuriose Meldung die Runde: Nico Rosberg sei nicht in Baku, weil ihm seine Akkreditierung und somit auch sein Zugang zum Formel-1-Fahrerlager entzogen worden sei. Der Grund: Rosberg gab seine spezielle Weltmeister-Akkreditierung an seinen Mitarbeiter weiter.

Inzwischen stellte sich heraus, dass die Meldung nur teilweise richtig war: Tatsächlich wurde Rosberg die Akkreditierung nicht dauerhaft entzogen, der Weltmeister von 2016 kam mit einer Ermahnung davon.

Der restlich Sachverhalt wurde jedoch bestätigt: Um seinen persönlichen Kameramann und Fotografen in die Startaufstellung zu bekommen, gab Rosberg kurzerhand seine eigene Akkreditierung an seinen Mitarbeiter weiter. Rosberg wurde der Zutritt auch ohne das offizielle Dokument gewährt.

In der Formel 1 sind die Zutrittsrechte jedoch streng geregelt, personalisierte Fahrerlager-Pässe dürfen auf keinen Fall weitergegeben werden. Das Problem in Rosbergs Fall: Akkreditierung ist nicht gleich Akkreditierung.

In der Formel 1 gibt es duzende unterschiedliche Akkreditierungen, die allesamt unterschiedliche Zugangsberechtigungen haben. So dürfen beispielsweise nur permanent akkreditierte Journalisten vor dem Rennen in die Startaufstellung, nur für das jeweilige Rennen akkreditierten Kollegen ist der Zutritt verwehrt.

Die Zugänge sind in der Formel 1 streng geregelt - jeder Pass hat seine Besonderheiten, Foto: Sutton
Die Zugänge sind in der Formel 1 streng geregelt - jeder Pass hat seine Besonderheiten, Foto: Sutton

Dabei hat jeder Pass sein eigenes Design, auch das Umhängeband zeigt den Wächtern die Zugangsberechtigungen an. Jeder Formel-1-Weltmeister erhält einen lebenslang gültigen Pass, der unter anderem auch Zutritt zur Startaufstellung gewährt. Weil Rosbergs Mitarbeiter nicht die entsprechende Zugangsberechtigung hatte, tauschte der Ex-Weltmeister den Pass kurzerhand gegen seinen.

Tatsächlich wurde der Pass anschließend eingezogen, eine Sperre bekam Rosberg aber nicht. "Nico hat seinen Pass in China missbraucht, sich dafür umgehend entschuldigt und wird seinen Pass beim nächsten Rennen, bei dem er vor Ort sein wird - in Monaco - , zurückbekommen", heißt es in einem offiziellen Statement der Formel 1.