Baku bleibt Sergio Perez' Hoheitsgebiet. Der Racing-Point-Pilot drückte dem Formel-1-Mittelfeld im Qualifying für den Grand Prix von Aserbaidschan 2019 wieder einmal seinen Stempel auf. Der Mexikaner blieb den Top-Teams unauffällig auf den Fersen. Nach einer blitzsauberen Performance geht er am Sonntag als Fünfter ins Rennen.

"Diese Strecke ist einzigartig. Sie pusht den Fahrer bis zum Äußersten. Du musst jede Runde am Limit sein und darfst keine Fehler machen. Es braucht viel Einsatz und Selbstvertrauen", so Perez, der in der chaotischen Session zu jedem Zeitpunkt fehlerfrei blieb und erneut sein Gespür für den Baku City Circuit unter Beweis stellte.

"Das war ein großartiges Qualifying. Das Team hat einen fantastischen Job gemacht, was die Strategie anging. Wir haben sehr gut reagiert und alle Entscheidungen richtig getroffen", streut er seiner Mannschaft Rosen. Einige Teams büßten für die zwei durch Robert Kubica und Charles Leclerc ausgelösten Rotphasen und die damit einhergehenden Unterbrechungen von kumuliert einer ganzen Stunde.

Perez und Racing Point bleiben nach Unterbrechungen auf Kurs

Der RP19 von Perez lief auch bei am Abend deutlich kühleren Streckentemperaturen problemlos. "Wir haben einen guten Job gemacht und es geschafft, noch mehr aus dem Auto herauszuholen", sagt der 29-Jährige. Tatsächlich schien Racing Point die Kälte in die Karten zu spielen. Im Q1 war Perez zunächst nur Elfter. Normalerweise wäre das Qualifying innerhalb der darauffolgenden 40 Minuten beendet worden.

Schon die erste Rotphase nach dem Crash von Kubica am Ende des Q1 schien Perez zu helfen. Das Q2 schloss er als Vierter, lediglich fünf Zehntel hinter der Bestzeit ab. Im finalen Segment landete er als Fünfter eine Zehntel vor Danill Kvyat im Toro Rosso. Damit stach er den eigentlichen Mittelfeld-Favoriten in Baku aus.

"Der Kommandostand hat tolle Arbeit geleistet, um das volle Potential des Autos auszuschöpfen und diese Chance hier heute wahrzunehmen", sagt Perez. Mit seiner Ausgangslage ist das dritte Baku-Podium nach 2016 und 2018 zweifelsohne nicht ganz unrealistisch. Der Routinier weiß aber, dass die Startposition in Baku noch lange nicht die halbe Miete ist.

"Es wird ein langes Rennen und um uns herum stehen ein paar schnelle Autos", mahnt er. "Aber hier in Baku kann alles passieren. Ein einziger Fehler kann dich viel kosten. Es ist wichtig, cool zu bleiben und ich denke, wenn wir das Rennen beenden, sollten wir in der Lage sein gute Punkte mitzunehmen."

Stroll wieder im Q3 K.o.

Gute Punkte kämen Racing Point sicherlich gelegen. In der Weltmeisterschaft liegt das Team mit sieben Zählern an achter Stelle. 2018 entführte Perez als Dritter 15 satte Punkte. Während er gute Karten hat, erneut groß abzuräumen, sieht es für den Teamkollegen nach Platz 16 düster aus.

Lance Stroll gelang es im Qualifying nicht, an seine starken Baku-Leistungen mit Williams anzuknüpfen. Der Kanadier flog saisonübergreifend zum achten Mal in Folge im Q1 raus. Nachdem er schon in den Anfangsminuten leicht die Wand touchiert hatte, reichte es nicht. "Ich musste meine erste Runde wegen gelben Flaggen abbrechen, also hatte ich nur einen Versuch. Letztendlich war die Runde einfach nicht gut genug", erklärt der 20-Jährige.

Außerdem behinderte ihn ein Problem mit seinem Helm: "Ich hatte ein paar Probleme mit dem Visier, weil es beschlug." Durch die Strafen für Gasly und Giovinazzi rückt er im Grid noch zwei Plätze auf. Für Sonntag gibt er die Hoffnung auf ein gutes Resultat noch nicht auf. "Das Rennen hier kann unberechenbar sein. Wenn wir eine gute Strategie haben, und unsere Chancen wahrnehmen, können wir immer noch ein gutes Resultat holen."