Wenn es ausgerechnet Kimi Räikkönen ist, den man als Wortführer bezeichnen kann, dann muss schon etwas Ungewöhnliches vorgefallen sein. Genau das ist jetzt am Trainingsfreitag zum Aserbaidschan GP der Formel 1 in Baku jedoch vorgefallen.

Nach einem völlig chaotischen Tag gibt sich kaum ein Fahrer so verärgert wie der Pilot mit der meisten Erfahrung von allen. Warum? Szenen wie der gelöste Kanaldeckel im ersten Training, der folgende Unfall von Williams-Pilot George Russell und dann auch noch der Crash des Bergungskrans mit einer Zuschauerbrücke passen für den Iceman einfach so gar nicht zur auch Königsklasse genannten Rennserie.

Räikkönen: Jedes Jahr kommt irgendwas hoch!

"Das war weit entfernt von ideal. Heute sahen wir wie Amateure aus", schimpft Räikkönen am Abend nach den Trainings - allerdings in gewohnt ruhigem Tonfall. Umso glaubhafter kommen seine Aussagen daher. Der Finne wirkt nicht, als würde er gerade voller Adrenalin irgendwelche Ansagen und Tiraden herausposaunen. Vielmehr völlig klar und überlegt als er weiter ausholt.

Trainingsabbruch erklärt: Gully-Drama in Baku (09:35 Min.)

"So sollte es nicht sein", fordert Räikkönen. "Es ist Sache der FIA, sicherzustellen, dass die Strecke so ist wie sie sein sollte. Es scheint ja so zu sein, dass sich jedes Jahr irgendein Gully lockert oder irgendwas hochkommt. Sie müssen das checken und den Leuten hier sagen", so der Alfa-Romeo-Pilot mit Blick auf den am Ende statt FIA hauptverantwortlichen Streckenbetreiber. Bei dem will Williams nun Schadenersatz einfordern.

"Es liegt in ihrer Verantwortung, dass die Strecke so ist, wie man es erwarten kann", mahnt Räikkönen. "Zum Glück wurde heute niemand verletzt, aber natürlich hat es allen den Tag zerstört. Auch für die Leute, die zum Zuschauen hierhergekommen sind, ist es weit entfernt von ideal."

Im Fahrerbriefing mit FIA-Renndirektor Michael Masi werde das Thema nun sicher wieder zur Sprache gekommen. Räikkönen: "Nicht zum ersten Mal. Aber hoffentlich zum letzten Mal."