Red Bull und Honda wollen es beim vierten Formel-1-Rennen 2019 in Baku wissen. Der japanische Motorenlieferant geht auf der Jagd nach Mercedes und Ferrari in die vollen und bestätigt eine Ausbaustufe ihrer Power Unit für den Grand Prix von Aserbaidschan. Das bedeutet neue Motoren für Max Verstappen und Pierre Gasly, sowie für das Toro-Rosso-Duo Daniil Kvyat und Alexander Albon.

"Wir führen dieses Wochenende die Spec-2-Version unseres Verbrennungsmotors an allen vier Autos ein, und zwar gleich von Beginn an", so Hondas Technik-Direktor Toyoharu Tanabe im Vorfeld des Rennens am Schwarzen Meer. Der Japaner bestätigt damit, was die Red-Bull-Chefs und Max Verstappen vor einigen Tagen bereits ankündigten.

Ursprünglich sollte die Ausbaustufe des Motors erst in Monaco eingeführt werden, doch jetzt ist Honda einen ganzen Monat früher dran. Der Grund dafür ist allerdings nicht allein das Streben oder gar die Gier nach mehr Performance, um die Lücke zu Ferrari und Mercedes zu schließen.

Honda-Defekt als Grund für vorzeitiges Update

"Einer der Gründe, weshalb wir sie für dieses Rennen bringen, ist, dass Kvyats Power-Unit-Problem in China durch einen Fehler in der Qualitätskontrolle verursacht wurde", erklärt Tanabe. Beim Russen war in Shanghai nach dem 1. Freien Training ein Defekt festgestellt worden.

Sein Teamkollege Alex Albon musste in China ebenfalls schon auf seinen zweiten Motor in diesem Jahr zurückgreifen, nachdem dieser bei seinem Unfall im FP3 beschädigt wurde. Die Toro-Rosso-Piloten stoßen damit bereits an das Limit der drei pro Jahr erlaubten Verbrennungsmotoren.

Der Gewinn an Motorleistung ist durch diese Umstände jedenfalls nur ein willkommener Nebeneffekt. "Der Hauptvorteil der Spec 2 sind eine verbesserte Haltbarkeit und längere Lebensdauer, sowie eine bessere Zuverlässigkeit. Außerdem bietet es eine kleine Verbesserung in der Performance", sagt der Honda-Ingenieur.

Red Bull: Formel-1-Saisonvorschau 2019 (12:32 Min.)

Honda vor Baku zuversichtlich: Werden Erkenntnisse aus 2018 nutzen

Die zusätzliche Leistung dürfte den Piloten von Red Bull und Toro Rosso in Baku durchaus gelegen kommen. Denn mit seiner 2,2 Kilometer langen Start- und Zielgeraden war der Baku City Circuit für Honda in den vergangenen Jahren stets eine Art Angstgegner.

Nach einem ermutigenden Saisonauftakt legen die Japaner also gerade rechtzeitig für den Auftritt auf dem Highspeed-Kurs nach. Rund 20 PS soll die Ausbaustufe bringen. Diese Zahl bestätigte Honda so allerdings nicht.

Abgesehen davon spielt in Baku durch den langen Vollgasabschnitt neben der Motorleistung auch das Setup der Power Unit eine wichtige Rolle. "Was die Power Unit angeht, ist das Energie-Management ein wichtiger Faktor", so Tanabe.

2018 machte Honda in diesem Bereich große Fortschritte, auch in Baku. Nach den Horror-Jahren mit McLaren holte Brendon Hartley im Toro Rosso im Vorjahr als Zehnter einen Punkt. "Wir werden die Erkenntnisse nutzen, die wir hier letztes Jahr gewonnen haben, um unsere Abstimmung zu optimieren", erklärt Tanabe.