Bahrain, 08:23 Uhr Ortszeit: Jo Bauer, der Technische Delegierte der FIA, ist auf dem Weg in die Ferrari-Garage. Grund: Mick Schumacher soll in wenigen Minuten zum ersten Mal einen aktuellen Formel-1-Boliden bewegen. Davor müssen aber noch Formalitäten erfüllt werden.

Mit Stoppuhr um den Hals marschiert Bauer in die Garage. Schumacher muss noch den Ausstiegs-Test bestehen. In maximal sieben Sekunden muss er sich abschnallen und aus dem engen Ferrari-Cockpit befreien. Fünf Sekunden länger darf es dauern, wenn das Lenkrad danach wieder auf der Säule stecken soll.

Wie schon am Formel-2-Wochenende kann Schumacher auf die Unterstützung seiner Mutter bauen: Corinna Schumacher betritt das Formel-1-Fahrerlager um 08:41 Uhr. Pünktlich, um zu sehen, wie der Filius wieder ins Cockpit klettert.

Mit sieben Minuten Verspätung wird der Test um 09:07 Uhr freigegeben. Die Journalisten drängen sich vor der Ferrari-Garage, doch die Mechaniker haben - wie immer bei Tests - Stellwände zum Sichtschutz aufgebaut.

Mick Schumachers erste Formel-1-Ausfahrt, Foto: LAT Images
Mick Schumachers erste Formel-1-Ausfahrt, Foto: LAT Images

Um 09:09 Uhr werden die Stellwände auseinander geschoben, eine Minute später fährt Schumacher zum ersten Mal aus der Garage. Ganz langsam, vorsichtig an der Journalisten-Traube vorbei. Zwei Minuten später steht er wieder vor der Garage. Ferrari führt Tests durch, Mick muss im Auto sitzen bleiben, der Motor muss laufen.

Kamerateams und Fotografen drängen sich um das stehende Auto. Sonst der Horror für die Ferrari-Ingenieure, weil alle Technik-Details zum Abschuss freigegeben sind, aber an diesem Dienstagmorgen ist es egal - es geht nur um Mick Schumacher.

Der 20-Jährige muss nach seiner Installationsrunde eine halbe Stunde in der Garage warten, bis er den Ferrari mit der Startnummer 29 wieder auf die Strecke bugsieren darf. Dann darf er auch die ersten gezeiteten Runden drehen.

1:39,025 lässt Schumacher als erste Formel-1-Zeit auf das Tableau schreiben. Im Laufe des Stints verbessert er sich auf 1:33,943 Minuten. Nach 12 Runden ist der Stint zu Ende, Schumacher muss wieder auf seinen nächsten Run warten.