Ein Defekt beim Bahrain GP 2019 kostete Charles Leclerc seinen sicher geglaubten ersten Formel-1-Sieg. Der Ferrari-Pilot führte das Rennen souverän an, ehe ihn in Runde 46 ein Technik-Problem einbremste.

Leclerc sprach am Funk von einem Problem bei der Energierückgewinnung, schnell machten Gerüchte die Runde, die MGU-H sei defekt. "Ich weiß nicht, woher diese Gerüchte kommen, aber die MGU-H war ganz sicher nicht defekt", sagte Ferrari Teamchef Mattia Binotto zu Motorsport-Magazin.com.

Binotto, der vor seiner Beförderung zum Teamchef Technik-Direktor bei der Scuderia war und davor die Motorenabteilung leitete, konnte allerdings noch keine genaue Analyse des Problems liefern. "Wir sind noch immer am Untersuchen, aber wahrscheinlich gab es in einem Zylinder Fehlzündungen", so der Italiener.

"Da Charles noch bis ins Ziel fahren konnte, war es kein großer mechanischer Schaden, eher ein externes Teil", so Binotto. Der Leistungsverlust kam offenbar daher, dass der Sechszylinder nur noch auf fünf Töpfen lief. Lewis Hamilton hatte zu Beginn der Hybrid-Ära 2014 in Melbourne dieses Problem, das bei ihm letztlich zur Aufgabe führte.

Ferrari versuchte, das Problem durch andere Motormappings zu lösen. Die Piloten können über die komplexen Lenkräder zahlreiche Motorparameter verändern. Doch egal was die Ingenieure Charles Leclerc ins Cockpit funkten, es funktionierte nicht.

Ferrari setzte Bahrain-Motor im China-Training ein

Noch ist auch nicht absehbar, ob Leclerc durch den Defekt Power-Unit-Komponenten verliert. "Aber er ist ins Ziel gekommen, das ist ein gutes Zeichen", erklärt Binotto. Zwischen Bahrain und China geht die Power Unit für eingehende Checks zurück nach Maranello.

Ferraris Plan ist es, den Motor in China im Training einzusetzen, um ihn auf Funktionalität und Zuverlässigkeit zu prüfen. Binotto gibt sich zuversichtlich, dass es kein fundamentales Problem am Ferrari-Antrieb gibt: "Ich glaube, es ist eine Sache, die wir einfach lösen können. Es handelt sich wohl um eine einzelne Komponente, die kaputtging."