Der ein oder andere fühlte sich am Samstagabend in Bahrain schon an Vettels Pannensaison des Vorjahres erinnert: Nach der Qualifying-Niederlage gegen Teamkollege Charles Leclerc musste Vettel auch noch bei den Stewards vorsprechen. Grund: Er fuhr zu langsam an die Box zurück.

Konkret ging es um die Inlap im Q1, um 18:13 Uhr beging Vettel den Regelbruch. Michael Masi, auch in Bahrain Renndirektor-Ersatz für den verstorbenen Charlie Whiting, gab wie üblich am Freitagabend eine Maximalzeit aus, die für Inlaps im Qualifying und für Sichtungsrunden vor dem Rennen gilt.

Diese Maximalzeit wurde eingeführt, damit die Piloten nicht zu langsam zurück an die Box fahren und somit andere Piloten behindern oder eine unnötige Gefahr darstellen. Um die Zeit ordentlich messen zu können, auch wenn die Fahrzeuge aus der Box kommen und/oder an die Box fahren, gilt sie für den Abschnitt zwischen den beiden Safety-Car-Linien.

In Bahrain beträgt diese Zeit 2019 1:55,000 Sekunden. Zum Vergleich: Leclerc holte sich in 1:27,866 Minuten die Pole - und fuhr dabei die gesamte Runde. Besonders schnell ist die Maximalzeit also nicht.

Warum aber blieb Vettel darüber und warum blieb er straffrei? Die Erklärung ist einleuchtend: Vettel fuhr im Q1 erst eine schnelle Runde, legte anschließend eine Abkühlrunde hin und wollte anschließend noch einmal auf Zeitenjagd gehen.

Verbremser entschuldigt Vettel

Auf seiner zweiten Runde verbremste sich Vettel allerdings so heftig, dass seine Reifen ordentliche Bremsplatten davontrugen. Um durch die heftigen Vibrationen das Auto nicht zu beschädigen, fuhr Vettel besonders langsam an die Box zurück. 2:18,323 Minuten benötigte er für die gesamte Runde.

Die Stewards um ihren Vorsitzenden Garry Connelly akzeptierten Vettels Erklärung gemeinsam mit den vorgelegten Telemetriedaten, die die Vibrationen belegen konnten und entschieden sich dazu, keine weitere Sanktionen zu verhängen.