16 Mal. Öfter umrundeten Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi im für das erste Nachtrennen der Formel 1 2019 einzig bedeutenden zweiten Freien Training den Bahrain International Circuit nicht. Damit drehten die Alfa-Romeo-Piloten zusammen weniger Runden als der sonst am wenigsten fleißige Fahrer alleine: Lando Norris im McLaren beendete immerhin noch 25 Laps.

Nur kurz ließen sich der Finne und der Italiener gleich zu Sessionbeginn blicken, wobei sich Erstgenannter auch noch drehte. "Da habe ich einfach keine Balance gehabt. Mit neuen Reifen ist es in den ersten Kurven eben etwas rutschig", erklärt Räikkönen seinen simplen Fahrfehler. Danach kam fast nichts mehr. Einzig Giovinazzi fuhr kurz vor Schluss noch einmal ein halbes Dutzend Runden.

Kühlungsprobleme bei Alfa Romeo in Bahrain

Das Ergebnis: Klarer letzter Platz in der Rundentabelle für Alfa und nur P16 für Räikkönen und P18 für Giovinazzi im Zeitentableau. Was steckte dahinter? Wieso standen die beiden C38 zeitgleich fast die gesamte Session in der Box? Noch während der Session sickerte durch: offenbar jeweils ein Wasserleck.

Kimi Räikkönen bestätigt unmittelbar nach dem Training: "Wir hatten ein paar Kühlungsprobleme am Auto. Sie haben es fast noch geschafft, es zu reparieren. Aber uns ging dann leider die Zeit aus." Anders beim Teamkollegen. "Danke an die Jungs, dass sie es so schnell repariert haben, sodass ich immerhin noch wieder raus konnte, um mit zwei schnellen Runden etwas ein Gefühl für da Auto zu bekommen", sagt Giovinazzi.

Räikkönen: Tappen jetzt etwas im Dunkeln

Für den Rest des Bahrain-Wochenendes stehen die Vorzeichen jetzt entsprechend schlecht. "Auf den paar Runden hat sich das Auto gut angefühlt. Aber das Problem ist natürlich, dass die Bedingungen am Morgen völlig anders sind als im zweiten Training. Das sind keine relevanten Bedingungen für das Rennen. Also tappen wir etwas im Dunkeln", hadert Räikkönen.

Doch aufgegeben wird beim Formel-1-Routinier deshalb natürlich längst nicht. "Ich gehe schon davon aus, dass es noch passen wird", so Räikkönen voller Vertrauen in sein neues Team. Wo Alfa landen könne, sei jetzt natürlich nur noch schwerer zu sagen als sonst nach einem Freitagstraining.

Kimi Räikkönen: Qualifying-Hoffnung stirbt zuletzt

"Denn wir haben heute Nachmittag jetzt natürlich keinen ordentlichen Run geschafft. Nur ein paar Runden auf den Medium", erklärt Räikkönen. "Da fühlte sich das Auto gut an, aber eine gute Runde habe ich heute nicht zusammenbekommen."

Wenn das im Qualifying gelinge, könne die Welt jedoch leicht ganz anders aussehen. "Ich denke nicht, dass das Bild sehr viel anders sein wird als beim ersten Rennen. Es wird wieder sehr eng. Wenn wir gute Runden schaffen, gibt es auch ein gutes Ergebnis", meint Räikkönen. Der weit weniger erfahrene Giovianzzi ist dementsprechend skeptischer. "Wir haben jetzt nicht viele Daten, aber wir werden versuchen, die bestmögliche Lösung für morgen zu finden", sagt der Italiener.

Kimi über STR-Vorfall: "Was stimmt mit diesen Leuten nicht?!"

Für Räikkönen scheint die größte Hürde dagegen mehr das junge Gemüse zu sein. Im FP1 geriet er gleich doppelt in Turbulenzen mit jungen Nachwuchskräften. Erst mit einem McLaren, dann mit Alex Albon im Toro Rosso. "Ich denke er hat mich vielleicht nicht gesehen oder so", winkt Räikkönen am Abend jedoch wieder völlig entspannt ab.

Noch am Boxenfunk hatte sich das sehr viel unterhaltsamer angehört. "Der f****** Toro Rosso hat mich komplett von der Strecke gedrückt! Was stimmt mit diesen Leuten nicht?!", fluchte Räikkönen da, nach dem zweiten Vorfall binnen weniger Minuten, völlig ungläubig.