Ferrari beweist sich in Bahrain auch im für Qualifying (morgen 16 Uhr live auf RTL, Sky und im Live-Stream F1 TV Pro) und Rennen sehr viel repräsentativeren zweiten Freien Training der Formel 1 rehabilitiert. Sebastian Vettel setzte sich mit einer 1:28.846 Minuten an die Spitze des Zeitenklassements, direkt gefolgt von Teamkollege Charles Leclerc (+0,035 Sek.).

Mercedes war in der mit rund 20 Grad Asphalttemperatur kühler als im FP1 gestarteten zweiten Session zwar etwas näher dran als im FP1, lag jedoch noch immer klar zurück. Zumal Vettel bei seiner Bestzeit auch noch einen klaren Schnitzer in der letzten Kurve eingestreut hatte.

Die Rundenzeiten hatten bereits nach wenigen Minuten das Niveau der Auftaktsession erreicht. Schon nach zehn Minuten unterbot Leclerc, jetzt unter Flutlicht, erstmals seine Bestzeit aus dem FP1 unter Tageslicht. Kurz darauf war Valtteri Bottas noch einmal eine Zehntel schneller.

Sowohl der Ferrari als auch der Mercedes nutzen dafür sogar nur den Medium - im ersten Training hatten sie bereits Soft gefahren. Als die weichsten Pneus dann auch im FP2 fällig waren, ging es prompt eine ganze Sekunde schneller.

Die Platzierungen: Die Vettel-Bestzeit war eine Sekunde schneller als die FP2-Vorgabe des Vorjahres und nur etwas weniger als eine Sekunde langsamer als sein eigener Streckenrekord. Während Leclerc komplett auf Augenhöhe auf P2 fuhr, fehlten dem Dritten, Lewis Hamilton, bereits sechs Zehntelsekunden auf die Ferrari, Valtteri Bottas klassierte sich diesmal hinter dem Weltmeister, eine weitere Zehntel zurück.

Für Red Bull reichte es nicht einmal zur Rolle des ersten Jägers von Rot und Silber: Max Verstappen (+0,879 Sek.) musste sich neben Klagen über einen mangelnden Topspeed seines Red Bull Honda mit P5 hinter dem Werks-Renault von Nico Hülkenberg (+0,823 Sek.) abfinden. Pierre Gasly verpasste sogar die Top-10, klagte über eine nervöse Hinterachse. Diese komplettierten stattdessen Kevin Magnussen, Lando Norris, Romain Grosjean und Daniil Kvyat.

Die Zwischenfälle: Für einen ersten kleinen Moment sorgte nach fast zehn Minuten Kimi Räikkönen. Dieses Mal war dem Finnen jedoch kein Konkurrent ins Gehege gekommen, wie in der ersten Session gleich doppelt: Räikkönen hatte es in Kurve zwei nach dem Boxenausgang auf kalten Reifen übertrieben und sich bei geringer Geschwindigkeit gedreht.

Einige Minuten später sorgte ein Stück Debris für kurze gelbe Flaggen - ein Streckenposten beseitigte den Trümmer jedoch mit einem sehenswerten Sprint zügig. Gut 20 Minuten vor Sessionende fühlte sich Lewis Hamilton in Kurve von Daniil Kvyat bedroht. "Ich wurde fast torpedot!", kommentierte Hamilton am Funk ziemlich humorig die insgesamt recht harmlose Szene.

Viel spektakulärer war da nur Augenblicke später Vettel, der seinen Ferrari in Kurve zwei bei vollem Speed auf einem Longrun wild drehte. Zu einem Einschlag kam es aber nicht, Vettel konnte nach kurzem Stillstand weiterfahren. Der Reifensatz jedoch dürfte hinüber gewesen sein.

Die Technik: Ärger bei Racing Point. Am Boliden von Sergio Perez musste eifrig im Bereich der Bremsanlage vorne rechts gearbeitet werden. Metallspäne lagen auf dem Boden verteilt, Checo kletterte nach sieben Runden aus dem Cockpit und verpasste einige Minuten Trainingszeit. Ähnliches blühte Teamkollege Lance Stroll, beim Kanadier musste der Unterboden seines RP19 einige Zeit lang näher begutachtet werden.

Sorgen auch bei Alfa Romeo. Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi kamen gemeinsam nur auf zehn Runden, ehe ihre Boliden halb auseinander genommen nur noch aufgebockt in der Garage herumstanden. Gründe nannte das Team bis dato nicht, Radio Fahrerlager meldete Verdacht auf Wasserlecks. Erst fünf Minuten vor Schluss fuhr zumindest der Italiener wieder aus der Box.

Kurz stillgelegt war auch der Renault von Daniel Ricciardo - offenbar ein vorübergehendes Problem mit der Leistungsabgabe am R.S.19-Antrieb. Unmittelbar vor Sessionende meldete auch Lando Norris ein Problem mit dem Renault-Antrieb: Aussetzer am McLaren.