Achtmal Podium. Öfter als Kimi Räikkönen nahm kein Formel-1-Pilot an der Siegerehrung beim Wüstenrennen in Bahrain teil. Einen Sieg hat der Iceman dabei allerdings nie erzielt. Nach dem Ende seiner Ferrari-Tage wird sich mit Alfa Romeo Racing 2019 daran auch kaum etwas ändern. Selbst ein Aufpolieren der Podest-Bilanz erscheint alles andere als wahrscheinlich. Zu überlegen sind die drei Top-Teams.

Das weiß auch Räikkönen. "Wir sind kein so großes Team wie die Top-Teams, aber wir haben eine gute Gruppe von Leuten und wir haben die Mittel, ein gutes Auto zu bauen und es auch zu verbessern. Ich möchte dem Team natürlich helfen, nach vorne zu kommen", sagt der Finne am Donnerstag vor dem Rennwochenende in Bahrain.

Räikkönen: Wissen, was realistisch ist

Wie weit nach vorne es mit Alfa Romeo Racing gehen kann? "Weiß ich nicht", winkt Räikkönen ab. Typischer Kimi eben. "Das weiß niemand. Aber wir werden es herausfinden. Wir versuchen einfach, so gut abzuschneiden wie wir können. Deshalb fahre ich so gerne Rennen."

Formel 1 2019: Brennpunkte vor dem Bahrain GP: (08:02 Min.)

Räikkönen weiter: "Natürlich wollen auch wir gewinnen und um den WM-Titel fahren." Doch das sei mit Alfa Romeo gerade eben nicht realistisch. Deshalb muss Räikkönen seine Ziele anpassen, die ganz hohen Ansprüche dann doch herunterschrauben. "Davon ausgehend, woher wir als Team kommen, wissen wir, was wir grob erwarten können, und, womit wir dann zufrieden sein können", sagt der Finne.

Räikkönen: Alfa Romeo im Idealfall Sechster

Wann das der Fall ist? Wenn Räikkönen das Gefühl hat, das Maximalmögliche aus dem C38 und den jeweiligen Bedingungen herausgequetscht zu haben. Ungewöhnlich für den Finnen: In Bahrain lässt sich Räikkönen dazu sogar mal eine konkrete Hausnummer entlocken: "Jeder hat seine eigenen Ziele - je nachdem, wo er realistisch sein kann. Wir können es gerade vielleicht bis zum sechsten Platz schaffen."

Sechster Platz? Also sogar mal zumindest einen Fahrer der Top-Teams ärgern? Nicht ganz. "Wenn wir wirklich alles hinbekommen", relativiert Räikkönen sofort. Noch dazu bezieht sich der Finne bei seiner P6-Ansage auch auf den Australien GP. Dort war Pierre Gasly im Red Bull durch ein verwachstes Qualifying und keine sonderlich berauschenden Rennperformance hinten.

Die Down Under vor dem achtplatzierten Räikkönen klassierten Kevin Magnussen und Nico Hülkenberg hätte der Finne unter Idealbedingungen jedoch in Reichweite gesehen. Also ohne Visiere in Bremsanlagen & Co. Räikkönen: "Wenn wir in Australien alles perfekt hinbekommen hätten und alle Details gestimmt hätten, dann hätten wir ganz sicher Sechster werden können!"