Vier Rookies starteten am Wochenende im Albert Park von Melbourne in ihre erste volle Formel-1-Saison. Während es für Lando Norris, Alexander Albon und George Russell das Formel-1-Debüt war, konnte Antonio Giovinazzi auf zwei Einsätze als Ersatzfahrer im Jahr 2017 bauen.

Formel 1 2019: Rookie-Zeugnisse nach Melbourne: (08:39 Min.)

Zwar blieben alle vier Rookies in Australien ohne Punkte, jedoch erlebten sie dabei ganz unterschiedlich erfolgreiche Wochenenden. Wir werfen einen Blick auf das erste Rennwochenende der Talente in dieser Saison.

Norris - Keine Punkte nach Sensations-Quali

Lando Norris hätte sich in Melbourne wahrscheinlich gewünscht, dass es schon für die Qualifikation volle Punkte gegeben hätte. Während sein Teamkollege Carlos Sainz jr. in Folge des Reifenschadens von Robert Kubica schon in Q1 die Segel streichen musste, lief es für Norris deutlich besser.

Er schaffte nicht nur sensationell den Sprung ins Q3, sondern ließ dort auch noch Kimi Räikkönen und Sergio Perez hinter sich. Dabei wäre er nach eigener Aussage froh gewesen, es überhaupt ins Q2 zu schaffen.

Am Sonntag verlor Norris schon am Start einige Positionen, auch weil er wohl zu vorsichtig war. "Ich wollte das Rennen nicht schon in der ersten Runde wegschmeißen. Hätte ich das ganze Rennen nicht gehabt, wäre ich jetzt nicht so zuversichtlich für Bahrain. Ich weiß jetzt viele Dinge besser und kann das nächste Mal aggressiver sein", fasst Norris seinen Rennstart auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.comzusammen.

Nach guter Quali lief es für Norris nicht perfekt im Rennen., Foto: LAT Images
Nach guter Quali lief es für Norris nicht perfekt im Rennen., Foto: LAT Images

Nach einem frühen Stopp hing Norris aber im Verkehr hinter Alfa-Fahrer Giovinazzi fest. Als er den Italiener überholt hatte, hatten sich Lance Stroll, Daniil Kvyat und Pierre Gasly durch späte Boxenstopps vor den McLaren-Junior geschoben. Als Zwölfter war Norris am Ende der bestplatzierte Rookie, blieb aber ohne Punkte.

Note: 2

Albon - Fehlerfreies Rennen nach schwachem Training

Am Freitag passierte Alexander Albon genau das, was übermotivierten Rookies am ersten Rennwochenende so passiert: Unfall, Dreher, Ausritte. In der Qualifikation war der Rookie dann aber voll da und stach sogar seinen Teamkollegen Kvyat knapp aus.

Von Startplatz 13 kam Albon gut weg und gewann in der ersten Runde zwei Plätze. Danach war der Rookie größtenteils unauffällig unterwegs. Ohne Fehler, aber auch ohne Highlights. Da ihn die Fahrer mit einem späten ersten Stopp per Overcut überholt hatten, kam Albon nur auf Rang 14 ins Ziel.

Alexander Albon steigerte sich im Laufe des Wochenendes., Foto: LAT Images
Alexander Albon steigerte sich im Laufe des Wochenendes., Foto: LAT Images

"Der Start war sehr gut, aber danach wurde es nicht besser. Ich kämpfte gegen Giovinazzi und alle mit dieser Strategie haben am Ende verloren. Insgesamt bin ich aber glücklich, dass ich ein sauberes erstes Wochenende hatte", fasst Albon sein Formel-1-Debüt zusammen.

Note: 3

Giovinazzi - Rennen im Rückspiegel

Antonio Giovinazzi erlebte in Australien einen schwierigen Saisonauftakt. Schon am Samstag lief es nicht ideal. Während sein deutlich erfahrener Teamkollege Kimi Räikkönen unter die ersten Zehn fuhr, schaffte Giovinazzi in der Qualifikation nur den 14. Platz.

Beim Rennstart verlor Giovinazzi im Mittelfeld-Gedrängel nach einer Kollision Teile seines Frontflügels: "Ich habe da einen McLaren berührt. Danach hatten wir sehr viel Untersteuern", schildert der Italiener seinen Rennstart.

Hat noch Luft nach oben: Alfa Romeo-Fahrer Antonio Giovinazzi., Foto: LAT Images
Hat noch Luft nach oben: Alfa Romeo-Fahrer Antonio Giovinazzi., Foto: LAT Images

Auf den Mediums gestartet, plante Alfa Romeo einen langen ersten Stint mit Giovinazzi. Mit abbauenden Reifen hatte Giovinazzi seine Augen häufig im Rückspiegel. Der Italiener verteidigte sich zwar mit großem Herz, war nach dem Boxenstopp dann aber weit hinten.

So blieb am Ende nur Platz 15, lediglich die beiden Williams kamen nach Giovinazzi ins Ziel. Dementsprechend kann es für ihn in Bahrain eigentlich nur besser werden: "Das Auto hatte nach dem Start viele Schäden, ich habe dann einfach versucht, das Beste daraus zu machen. Wir müssen uns jetzt auf das nächste Rennen konzentrieren", sagt Giovinazzi gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Note: 4

Russell - Schlusslicht, aber Kubica im Griff

Im Gegensatz zu seinen drei Rookie-Kollegen stand George Russells Debüt unter anderen Vorzeichen. Statt sich in den engen Mittelfeld-Kampf zu werfen, blieben Russell und seinem Williams-Teamkollegen Kubica nur die letzten beiden Plätze. Mehr als ein teaminternes Duell war mit dem schwachen Williams nicht möglich.

George Russell hatte in Australien seinen Teamkollegen im Griff., Foto: LAT Images
George Russell hatte in Australien seinen Teamkollegen im Griff., Foto: LAT Images

Im Gegensatz zu Kubicas Pleiten, Pech und Pannen-Wochenende war der Brite Russell ohne Probleme unterwegs. Kubica flog in der Qualifikation ab, Russell drückte dem Polen in der Folge 1,7 Sekunden aufs Auge. Im Rennen hatte der letztjährige Formel-2-Champion am Ende eine Runde weniger Rückstand als Kubica.

"Natürlich bin ich glücklich, ihn geschlagen zu haben", weist Russell auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.comauf das Duell mit Kubica hin. "Unterm Strich müssen wir aber zusammenarbeiten, um nach vorne zu kommen. So war das Wochenende nur eine reine Testsession." Eine Testsession, in der Russell den deutlich besseren Eindruck als sein Teamkollege machte.

Note: 2

Formel 1 2019: Rookie-Zeugnisse nach Melbourne: (08:39 Min.)