Haas verlässt Australien mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Nach einer sehr starken Performance im Qualifying schaffte am Sonntag nur Kevin Magnussen ein Punktresultat. Romain Grosjean fiel wie im Vorjahr aus. Dennoch herrscht beim Team rund um Günther Steiner Zuversicht.Der Haas VF-19 scheint ein guter Wurf zu sein.

Magnussen ringt Hülkenberg nieder

Als Sechster wurde Kevin Magnussen in Australien Best of the Rest. Dementsprechend glücklich ist der Däne mit seinem Saisonauftakt: "Platz sechs ist sehr gut, ich bin sehr glücklich damit. Ich hatte einen guten Start und ein tolles Auto. Ich konnte immer pushen und hatte keine Probleme mit den Reifen."

Sein Teamkollege traf es nicht so gut. "Natürlich ist es schade für das Team, weil Romain auch in den Punkten gelandet wäre. So stehen seine Jungs mit leeren Händen da." Auf dem Weg zu Platz sechs musste Magnussen unter anderem seinen Erzrivalen Nico Hülkenberg im Renault hinter sich halten. Trotz eines engen Zweikampfes floss diesmal kein böses Blut.

Lose Radmutter kostet Grosjean viele Punkte

Grosjean erlebte in Australien ein bitteres Deja-Vu. Im Vorjahr fiel er nach starker Qualifikation im Rennen aus, weil ein Rad beim Boxenstopp nicht richtig angezogen wurde. Als Grosjean an diesem Sonntag zu seinem einzigen Stopp kam, wiederholten sich die Ereignisse des Vorjahres.

Vorne links hatten die Mechaniker Probleme, das Rad zu befestigen. Nach einem etwa zehnsekündigen Boxenstopp wurde Grosjean wieder auf die Reise geschickt. Zu diesem Zeitpunkt lag der Franzose schon außerhalb der Punkteränge.

Zum endgültigen Ausfall für Grosjean kam es erst 15 Runden später. Das vordere linke Rad hatte sich gelöst. Teamchef Günther Steiner erklärt den Ausfall: "Die Radmutter ist erst durch die rundenlange Belastung gebrochen. Aber das Rennen war schon durch den zu langen Stopp gelaufen."

Romain Grosjean lag zu Beginn ebenfalls vor Nico Hülkenberg, Foto: LAT Images
Romain Grosjean lag zu Beginn ebenfalls vor Nico Hülkenberg, Foto: LAT Images

"Es war kein guter Tag", fasst Grosjean den Rennsonntag zusammen. "Es ist so schade, weil wir das gesamte Wochenende stark waren, auch im Rennen. Vor dem Ausfall konnte ich problemlos hinter Kevin bleiben. Die neuen Regeln machen es einfacher, den Autos zu folgen. Nur die Reifen sind noch wie im Vorjahr - das heißt, sie verlieren Grip, wenn du pushst."

Steiner: Kein Vorwurf ans Team

Trotz des erneuten Fehlers an der Box nimmt Teamchef Günther Steiner seine Mannschaft in Schutz. "Es war das alte Boxenstopp-Team. Wir hatten seit Melbourne im letzten Jahr 20 Rennen ohne jedes Problem. Jetzt sind wir wieder hier und es passiert wieder etwas", erklärt Steiner. "Nicht zu üben ist falsch, zu viel aber auch. Es ist einfach passiert, aber wenigstens haben wir 50 Prozent nach Hause geholt."

Anstatt auf dem Boxenstopp-Fehler herumzuhacken, blickt Steiner lieber nach vorne. "Manchmal hat man ein Auto, mit dem man unter perfekten Bedingungen eine gute Runde fahren kann. Dieses Auto hier ist immer gut", strahlt Steiner: "Wir hoffen, das bleibt so in Zukunft. Aber ich denke, dass wir das schaffen können."

Keine Updates für Bahrain

In zwei Wochen geht es weiter mit dem nächsten Rennen in Bahrain weiter.. Für Sakhir plant Haas aber keine Updates. "Es wird bis Bahrain auch bei den anderen Teams kaum Updates geben, daher sollten wir auch dort in einer guten Position sein. Wir bringen in Barcelona ein Update", kündigt Steiner an.

Generell seien durch die neuen Regeln aber größere Sprünge zwischen den Teams möglich: "Mit den neuen Regeln ist am Anfang das Potential für Verbesserungen größer." Für das eigene Team ist Steiner optimistisch: "Das Auto ist gut. Wir haben großes Potential noch deutlich mehr Punkte zu holen."