Nur eine Zehntelsekunde trennte Kimi Räikkönen, 2019 neu bei Alfa Romeo Racing, im Training zum Australien GP der Formel 1 in Melbourne am Freitag von seinem ehemaligen Ferrari-Teamkollegen Sebastian Vettel. Der Finne schob sich im Tagesergebnis Down Under auf P6, direkt hinter den Deutschen, bekleidete in beiden Session diese Position.

Dass das nicht dem wahren Kräfteverhältnis entsprechen kann, erscheint offensichtlich. Die Scuderia dürfte noch einiges in der Hinterhand halten. Nicht nur, weil die Lücke zu Alfa deutlich größer sein müsste, sondern auch, weil sich der Abstand zu Mercedes mit mehr als acht Zehnteln viel zu gewaltig gestaltete, als dass dieses Bilder der Realität entsprechen könnte.

Kimi Räikkönen: Alfa-Setup noch längst nicht perfekt

Ferrari sollte also über noch sehr viel mehr Potential verfügen. Doch was für sein altes Team gilt, sieht Räikkönen, die Mittelfeld-Speerspitze in beiden Sessions in Melbourne, bei Alfa Romeo ganz genauso. Trotz der beiden guten Ergebnisse zum Auftakt meint der Formel-1-Routinier: Da geht noch deutlich mehr!

"Das Auto fühlte sich heute ganz okay an. Es lief in beiden Sessions ziemlich glatt, wir hatten keine generellen Probleme. Ein guter erster Tag, aber wir können uns noch verbessern", sagt Räikkönen, gerade aus seinem C38 gesprungen. Was positiv klingt, beinhaltet jedoch noch viele Ansätze für Optimierung. Vor allem das Setup hat Räikkönen im Blick.

"Das ist noch weit entfernt von ideal. Immerhin haben wir heute die Rundenzeit rausbekommen. Wohin uns das bringt, sehen wir morgen", berichtet Räikkönen. "Ich denke, dass wir uns beim Setup noch weiter verbessern können. Am Nachmittag war es etwas windiger, das hatte das etwas kniffliger gemacht. Generell ist es speziell auf diese Strecke etwas schwieriger, das richtig hinzubekommen. Da müssen wir also noch arbeiten, um Handling und Setup zu verbessern."

Alfa Romeo: Formel-1-Saisonvorschau 2019: (11:24 Min.)

Räikkönen sieht Alfa Romeo in Melbourne also noch längst nicht am Gipfel der möglichen Performance. "Hoffentlich bekommen wir da noch etwas heraus, das würde es sehr viel leichter machen", sagt Räikkönen, im Training, wie so viele Piloten, einige Male leicht im Gras. Generell sei all das für einen Freitag jedoch recht normal.

Räikkönen wittert noch viel Potential

Eine Einschätzung zum Kräfteverhältnis gibt Räikkönen - wie auch für den Finnen an Freitagen ganz normal - nicht ab. Schon gar nicht täuschen lässt sich der 39-Jährige vom reinen Ergebnis mit zwei Mal P6, nur knapp hinter Ferrari. "Deshalb bin ich jetzt nicht gleich aufgeregt, das ist mehr dein Problem", pariert der Finne eiskalt die Nachfrage eines TV-Reporters.

Einzig auf Alfa Romeo allein liegt des Finnen Fokus. Und da gehe eben noch einiges. Räikkönen: "Es war ja schon nicht allzu schlecht, du vergleichst dich natürlich von Runde zu Runde immer mit dir selbst. Wir können auf jeden Fall noch Dinge verbessern und dann bin ich morgen hoffentlich glücklicher. Denn wenn du das Setup richtig hinbekommst, kannst du allein dadurch sehr viel Rundenzeit finden!"