Renault hinkt seit Beginn der Power-Unit-Ära 2014 der Konkurrenz hinterher. Nur dank Neueinsteiger Honda hatten die Franzosen ab 2015 nicht mehr die rote Laterne unter den Motorenherstellern. 2018 schien es zuletzt keine großen Unterschiede mehr zwischen Honda und Renault gegeben zu haben, beide lagen aber noch deutlich hinter Ferrari und Mercedes.

Den ungemütlichen Kunden Red Bull hat Renault 2019 nicht mehr, doch noch immer weht der Geist von Dr. Helmut Marko bei Presserunden durch die Renault-Hospitality. Motorenchef Remi Taffin ist über die letzten Jahre abweisender geworden, zum Prügelknaben wie einst 2014 lässt er sich nicht mehr degradieren.

Auch nicht, als ihn Motorsport-Magazin.com auf die versprochenen Schritte für 2019 anspricht. Red Bull hatte Renault oft vorgeworfen, die Versprechen nicht gehalten zu haben. Über den Winter kamen wieder aggressive Töne aus Renaults Motorenfabrik Viry. "Wir haben alles gehalten, was wir versprochen haben", sagte Taffin am vorletzten Testtag 2019 und schickt noch eine Botschaft Richtung Milton Keynes und Graz hinterher: "Aber das haben wir auch in der Vergangenheit."

Mehr Power für Renault?! - Formel 1 2019 (VLOG): (05:20 Min.)

Und Taffin wiederholte seine Ankündigung aus dem Vorjahr: "Es ist ein großer Schritt, einer der größten, die wir in den letzten fünf Jahren über den Winter gemacht haben. Wir haben uns hohe Ziele gesteckt und die haben wir erfüllt."

Renault verspricht 2019 auch Qualifying-Modus

Auch beim Qualifying-Modus will Renault aufgeholt haben. "Wir haben beim Test viele Motormodi ausprobiert und alle haben gut funktioniert", gab der Motorenchef zu Protokoll. Auf ein Kräfteverhältnis unter den vier Motorenherstellern will er sich trotzdem nicht einlassen: "Nur eine Sache ist klar: Weit weg sind wir nicht."

Auch wenn die Performance bei den Power Units von außen noch schwerer zu vergleichen ist wie die des Gesamtpaketes, eine Sache scheint klar: Gravierende Zuverlässigkeitsprobleme scheint die aktuelle Power Unit aus Viry-Chatillon nicht zu haben. Insgesamt setzte Renault beim Test für beide Teams fünf Motoren ein. Unterschiedliche Spezifikationen, ein paar davon auch spezielle Testträger für Messungen. An keinem der Aggregate kam es zu nennenswerten Problemen.