Pierre Gaslys letzter Testtag der Formel-1-Testfahrten 2019 endete mit einem großen Knall. Der Franzose verlor am Donnerstagnachmittag seinen Red Bull in der extrem schnellen Kurve neun des Circuit de Barcelona-Catalunya und schlug heftig in die Mauer ein. Damit war eine geplante Rennsimulation schon im ersten Stint zerstört.

Gasly musste nach dem Unfall zwar ins Medical Center, die Routinechecks ergaben keinen Befund. "Ich bin natürlich etwas durchgeschüttelt, aber ich bin okay. Es tut mir leid für die Jungs, die heute sicherlich eine kurze Nacht haben werden", berichtet Gasly.

Pierre Gasly: Unfall mein Fehler

Die Unfallursache war zunächst unklar, jedoch ließen die ersten Bilder einen Fahrfehler Gaslys erahnen. Der Red Bull-Pilot bestätigte den Verdacht am Abend: "Ich bin ein bisschen zu weit rausgekommen und habe dann die Kontrolle über das Auto verloren. Es war sicherlich einer der heftigsten Unfälle meiner Karriere."

Damit landete der Franzose bereits zum zweiten Mal bei den Wintertestfahrten in der Mauer. Am vergangenen Dienstag hatte es den Franzosen im langsamen Schlusssektor erwischt. Insgesamt zieht Gasly aber ein positives Testfazit: "Ich konnte an meinen vier Tagen viele Runden drehen. Wir haben recht viel ausprobiert und heute etwas mehr auf die Performance geachtet. Wir werden jetzt die Daten analysieren und schauen dann, wo wir stehen."

Gasly: Ferrari-Bestzeit für Red Bull unerreichbar

Bisher scheint Ferrari in dieser Hackordnung die Nase vorne zu haben. Ob Red Bull Leclercs Bestzeit von 1:16,231 hätte schlagen können? "Um ehrlich zu sein, nein", gesteht Gasly, der heute eine 1:17,091 als schnellste Runde notierte. "Sie sind verdammt schnell und wir müssen weiter hart arbeiten. Wir wollen uns aber auf uns fokussieren. Wir haben ein gutes Paket, das viel Potential hat."

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Neu in diesem Paket ist auch der Antrieb. Seit dieser Saison startet Red Bull mit einem Honda-Motor im Heck. Gasly ist mit den Fortschritten der Japaner zufrieden: "Die Zuverlässigkeit ist deutlich besser und es gibt auch mehr Leistung. Es ist zwar noch eine kleine Lücke da, aber sie ist viel kleiner geworden." Gasly fuhr bereits 2018 bei Toro Rosso mit einem Honda-Triebwerk.

Nächster Gasly-Unfall: Gehen Red Bull die Teile aus?

Für Pierre Gasly sind die Testfahrten nun beendet. Vor dem Saisonstart in Melbourne übernimmt Max Verstappen am letzten Testtag noch einmal das Steuer des RB15. Zumindest dann, wenn die Bullen-Ingenieure den Boliden wieder rechtzeitig reparieren können. Bereits am Mittwoch hatte das Team nach einem Ausritt Max Verstappens Routine-Checks am Getriebe vornehmen müssen.

Weil nun die Bilder des Gasly-Unfalls eine arg in Mitleidenschaft gezogene Heckpartie zeigten, könnte das eine mögliche, angespannte Getriebe-Situation weiter verschärfen. Fährt Red Bull am letzten Testtag überhaupt noch? Teamchef Christian Horner gab am Abend jedoch Entwarnung: "Wir werden morgen zurück auf der Strecke sein, um das Maximum aus unserem letzten Tag vor Melbourne zu machen."